Syrienkonferenz BMZ sagt 623 Millionen Euro zur Unterstützung der Region zu

Pressemitteilung vom 10. Mai 2022 | Berlin/Brüssel – Deutschland bleibt größter bilateraler Geber in der Syrienkrise. Bei der sechsten Brüsseler Syrienkonferenz machten Bundesentwicklungsministerium (BMZ) und Auswärtiges Amt heute eine gemeinsame mehrjährige Gesamtzusage in Höhe von insgesamt 1,05 Milliarden Euro. Davon entfallen 623 Millionen Euro auf das BMZ.

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Flüchtlinge aus Syrien in einem Flüchtlingslager des UNHCR

Mit dem Geld sollen die Lebensperspektiven der Menschen in Syrien und den vom Syrienkrieg stark betroffenen Nachbarländern, die Millionen Geflüchtete aufgenommen haben, verbessert werden. Die Unterstützung wird dringend gebraucht: Die ohnehin große Not wird derzeit weiter verschärft durch steigende Weizenpreise infolge des Kriegs in der Kornkammer Ukraine.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Wir wollen heute ein deutliches Zeichen der Solidarität setzen. Auch wenn Europa gerade natürlich auf die Ukraine schaut, vergessen wir den syrischen Bürgerkrieg und das Leid, das er verursacht, nicht. Auf meiner Reise in den Libanon habe ich gesehen, wie kritisch die Versorgungslage in der Region mit Nahrung und Energie bereits ist. Jetzt kommen die dramatischen Folgen des Ukrainekriegs noch dazu. Um die Menschen in Syrien und die Aufnahmeländer geflüchteter Syrerinnen und Syrer in dieser Notsituation zu unterstützen, sagen wir aus dem Entwicklungsetat 623 Millionen Euro zu.“

Weitere Mittelzusagen der Entwicklungszusammenarbeit sind in Planung und sollen nach Verabschiedung des Bundeshaushalts für das Jahr 2022 in der Region bereitgestellt werden.

Allein in Syrien sind 14,6 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Ernährung von zwölf Millionen Menschen ist gefährdet. Auch in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien und Irak , in denen 5,7 Millionen vertriebene Syrerinnen und Syrer leben, verschärft sich die Lage für die Geflüchteten und die aufnehmende Bevölkerung.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Über diese Mittelzusagen hinaus braucht es eine globale Anstrengung, um die Folgen des Ukrainekrieges für die Welternährung abzufedern. Das Bündnis für globale Ernährungssicherheit, das ich im Rahmen der G7 initiiert habe, kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, gerade in dieser Region, die enorm abhängig ist von Weizenimporten aus der Ukraine.“

Zwischen 2012 und 2021 hat das Bundesentwicklungsministerium 8,6 Milliarden Euro für Maßnahmen in den Ländern Syrien, Türkei, Libanon, Jordanien und Irak zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln unterstützt das BMZ Grunddienstleistungen, schafft Arbeitsplätze und damit Lebensperspektiven und unterstützt die Fähigkeit der Bevölkerung, auch zukünftige Krisen zu überstehen.

Alleine 2021 konnte für knapp vier Millionen Menschen ein verbesserter Zugang zu Trinkwasser bereitgestellt werden, rund zwei Millionen Menschen erhielten Zugang zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung.