Geflüchtete Kinder in den Blick nehmen Ministerin Schulze besucht UNICEF an der rumänisch-ukrainischen Grenze
Deutschland ist der zweitgrößte Geber von UNICEF, allein das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) hat UNICEF 2021 mit rund 621 Millionen Euro gefördert. Heute stellt das BMZ zwei Millionen Euro zusätzlich bereit. Mit den zusätzlichen Mitteln wird insbesondere von Krieg und Vertreibung traumatisierten Kindern und Jugendlichen Zugang zu psychosozialer Versorgung ermöglicht.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Putins Krieg gegen die Ukraine verursacht unermessliches Leid für die Frauen, Männer und Kinder in der Ukraine. Kinder leiden ganz besonders unter diesem Krieg. Viele Kinder sind mit ihren Müttern auf der Flucht, sehr viele jedoch ohne ihre Eltern unterwegs, allein oder in Begleitung von Verwandten, Nachbarn oder Bekannten. Für diese Kinder sind die Blue-Dot-Zentren von UNICEF ein wichtiger Schutzraum und eine erste Anlaufstelle. Ich danke den rumänischen Behörden, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von UNICEF und den vielen Helferinnen und Helfern vor Ort für ihren unermüdlichen persönlichen Einsatz. Gemeinsam können wir diese Herausforderung bewältigen und die schutzsuchenden Menschen unterstützen.“
Ministerin wird an der Grenze einen sogenannten Blue Dot Hub besuchen. In diesen von UNICEF eingerichteten Anlaufstellen können geflüchtete Kinder und Familien vielfältige Unterstützung erhalten: psychosoziale Unterstützung, sichere Räume für Mütter und Kinder (zum Beispiel zum Stillen, Wickeln), grundlegende Rechtsberatung, Spielzeug, Hinweise auf örtliche Sozial- und Gesundheitseinrichtungen (zum Beispiel für Impfungen), Unterstützung und Registrierung (in Kooperation mit UNHCR) für unbegleitete Kinder, Hilfsgüter wie Nahrung, Hygieneartikel und Decken und vieles mehr. 26 solcher Blue Dots werden derzeit entlang der Fluchtrouten eingerichtet. Sie können pro Tag und Standort 3.000 bis 5.000 Menschen unterstützen. Das Zentrum in Sighet ist bereits offen für Hilfesuchende.
Schulze: „Ich bin tief beeindruckt von der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Menschen aus der Ukraine, hier in Rumänien, in Deutschland, in der ganzen Europäischen Union, und auch in der Republik Moldau. Wir werden als Bundesregierung unser Möglichstes tun, akutes Leid zu lindern und zugleich Perspektiven für die Menschen in und aus der Ukraine zu schaffen. Dabei ist UNICEF für uns ein wichtiger Partner, mit dem wir in der Ukraine seit Jahren in den Bereichen Wasserversorgung und Bildung zusammenarbeiten.“
Angesichts des Kriegs hat das BMZ sofort reagiert und schichtet aus laufenden Programmen Mittel in Höhe von bislang 38,5 Millionen Euro um, um schnelle und flexible Unterstützung für die Menschen vor Ort zu leisten. Dazu zählen die Bereitstellung dringend benötigter Ausstattung für den Katastrophenschutz und die Feuerwehr, die Unterstützung der ukrainischen Kommunen bei der Krisenbewältigung und Hilfsmaßnahmen für Menschen auf der Flucht, insbesondere auch für Frauen. In Zusammenarbeit mit UNICEF wurde bereits vor Kriegsausbruch die soziale und psychologische Betreuung von Menschen in der Ukraine, die ihre Heimat verlassen mussten, ermöglicht. Diese gerade jetzt wichtige Arbeit wird das BMZ nun mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von rund zwei Millionen Euro fördern. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration Unterkünfte für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, gebaut werden. Weitere Unterstützung ist in Vorbereitung.