Amtsübernahme Reem Alabali-Radovan ist neue Bundesentwicklungsministerin
Entwicklungsministerin Alabali-Radovan: „Deutschland ist in dieser schwierigen geopolitischen Lage mehr denn je auf vielfältige Verbündete in der Welt angewiesen. Es ist darum gut für Deutschland, dass es auch künftig ein Ministerium gibt, das sich gezielt um weltweite Partnerschaften kümmert und langfristig Beziehungen pflegt. Zusammenarbeit, Solidarität und Verlässlichkeit sind in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeiten mehr.
Das Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu einer eigenständigen und starken Entwicklungspolitik ist darum auch ein international wichtiges Signal: Deutschland bleibt ein verlässlicher und weltoffener Partner. Diese Verlässlichkeit ist wichtig für unsere Partner in Afrika, Asien und Lateinamerika, bei den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen und bei Zivilgesellschaft, Kirchen, Stiftungen und in den Kommunen. Und sie wird auch uns helfen, denn Deutschlands Wohlstand und Sicherheit beruhen auf stabilen internationalen Beziehungen. Alleine können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit nicht bewältigen. Aber gemeinsam wird es gelingen.
Der Einsatz gegen Armut, Hunger und Ungleichheit wird immer Kernaufgabe einer Entwicklungspolitik bleiben, die sich von Fairness und Mitmenschlichkeit leiten lässt. Gerechtigkeit und Sicherheit werden dabei zwei zentrale Anliegen meiner künftigen Entwicklungspolitik sein. Ich werde mich als Entwicklungsministerin für eine gerechte wirtschaftliche Zusammenarbeit einsetzen, die beiden Seiten nutzt: Deutschland und den Partnern. Diese partnerschaftlichen Win-win-Effekte wollen wir künftig stärker verfolgen, von der Rohstoffgewinnung bis hin zum grünen Wasserstoff.
Entwicklungspolitik wird ein unverzichtbarer Teil einer ganzheitlich gedachten deutschen Sicherheits- und Migrationspolitik bleiben. Entwicklungszusammenarbeit trägt viel zur Bekämpfung von Fluchtursachen bei, zum Beispiel indem sie von Konflikten und Krisen betroffene Länder stabilisiert. Und indem sie die Länder unterstützt, die Flüchtlingen in oder in der Nähe ihrer Heimat Zuflucht bieten. Nichts bekämpft Flucht und irreguläre Migration besser als Chancen und Perspektiven vor Ort.
Gleichzeitig brauchen wir als modernes Einwanderungsland Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland. Mit den Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit will ich hier Lösungen schaffen, die ein Gewinn für alle sind: Für jeden Migranten beziehungsweise jede Migrantin, für das Herkunftsland ebenso wie für Deutschland, denn wir brauchen motivierte und gut ausgebildete Arbeitskräfte, um unseren Wohlstand zu sichern. Dabei weiß ich: Damit reguläre Migration gelingt, sind Qualifizierungs- und Integrationsangebote bereits vor der Einwanderung wichtig.“
Reem Alabali-Radovan wurde am 1. Mai 1990 in Moskau, Russland, geboren. Von 2021 bis 2025 war die studierte Politikwissenschaftlerin Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, seit 2022 zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus. Von 2020 bis 2021 war Alabali-Radovan Integrationsbeauftragte der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. Zuvor leitete sie das Büro der Integrationsbeauftragten in Mecklenburg-Vorpommern (2018 bis 2020), arbeitete im Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern (2015 bis 2018) sowie beim Nah- und Mittelostverein (NUMOV) und beim Deutschen Orient-Institut (2012bis 2014).