Ausgezeichnetes Engagement Entwicklungsministerin Alabali Radovan verleiht BMZ-Engagementpreis für herausragenden persönlichen Einsatz
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des 7. BMZ-Engagementpreises.
Alabali Radovan: „In Zeiten von Krisen und Konflikten wird der Einsatz für eine friedliche und gerechte Welt durch solidarisches Miteinander immer wichtiger. Genau das leisten viele Engagierte in der Entwicklungszusammenarbeit tagtäglich auf beeindruckende Weise. Sie beweisen mit ihrem Engagement, dass die Welt durch Miteinander funktioniert, nicht durch ein Gegeneinander. Der Einsatz der Preisträgerinnen und Preisträger und der Erfolg ihrer Arbeit machen Mut. Sie zeigen, wie viel Bürgerinnen und Bürger bewegen können für eine nachhaltige Entwicklung der Welt. Mit dem BMZ-Engagementpreis möchte ich dieses herausragende Engagement würdigen – und zugleich den vielen weiteren Menschen in Deutschland danken, die sich ebenso leidenschaftlich für Frieden und Gerechtigkeit weltweit einsetzen.“
Die Preisträger*innen 2025:
Götz Böhm aus Leipzig (Kategorie Junges Engagement/Ehrenamt) engagierte sich schon als Schüler in der Eine-Welt-Arbeit. Nach seinem Freiwilligendienst in Costa Rica zog es ihn an die Uni Leipzig, wo er eine Ortsgruppe der Jugendinitiative von Brot für die Welt gründete. Doch nicht nur in der Kommune setzt sich Böhm für die Eine-Welt-Arbeit ein. Auf nationaler Ebene übernahm er den Vorsitz des Jugendausschusses von Brot für die Welt. Dabei gelingt es Böhm immer wieder, auch andere für internationale Zusammenarbeit zu begeistern und sich so gemeinsam für eine solidarische und gerechtere Welt einzusetzen.
Alicia Amancio aus Stuttgart (Kategorie Junges Engagement/Hauptamt) engagiert sich für mehr Jugendbeteiligung und Inklusion in der internationalen Klimapolitik. Über viele Jahre hinweg hat sie ehrenamtlich bei YOUNGO, der Jugendgruppe der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC), und als Koordinatorin für verschiedene klimapolitische Initiativen gearbeitet. Ihr besonderer Fokus liegt auf der Förderung der regionalen Beteiligung indigener und schwarzer Bevölkerungsgruppen aus Lateinamerika und der Karibik im Klimaschutz. So zielt die von ihr gegründete Latin American Youth Climate Scholarship Initiative darauf ab, schwarze und indigene Jugendliche aus Lateinamerika stärker in die Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen einzubeziehen.
Beate Ebert aus Aschaffenburg (Kategorie Langjähriges Engagement/Ehrenamt) engagiert sich seit vielen Jahren für Mädchen und Frauen in Sierra Leone. Viele von ihnen leiden unter Gewalt und sexuellen Traumata. Durch wissenschaftlich fundierte und kultursensible Schulungen lernen Gesundheits- und Sozialarbeiter*innen, Polizist*innen, Lehrer*innen, Priester und Fachkräfte anderer Bereiche, die Folgen von Gewalt und sexuellen Traumata zu erkennen und zu therapieren. So konnte Tausenden Opfern sexueller Gewalt Schutz, psychologische Betreuung und rechtliche Unterstützung angeboten werden. Außerdem gelingt es Beate Ebert vor Ort in Aschaffenburg, auch andere Menschen für die Unterstützung der Frauen in Sierra Leone zu mobilisieren. Überdies konnten durch die neu gegründete Städtepartnerschaft zwischen Aschaffenburg und Bo, der drittgrößten Stadt Sierra Leones, erste kommunale Projekte umgesetzt werden.
Gisbert Kunze aus Münster (Kategorie Langjähriges Engagement/Ehrenamt) kämpft seit mehr als 25 Jahren gegen globale Ungleichheiten. Bereits 1999 gründete er den Verein Yennenga, der sich für die schulische und berufliche Bildung von Mädchen und jungen Frauen in Burkina Faso einsetzt. Der Verein – bestens vernetzt mit burkinischen Engagierten – bildet Frauen in den männerdominierten Berufen Kfz-Mechatronik und Schneiderei aus. So bricht er mit traditionellen beruflichen Rollenbildern und ebnet Wege, die aus der Armut hin zu einem wirtschaftlich selbstbestimmten Leben führen.
Prof. Dr. Martin Kollmann (Kategorie Lebenswerk), Facharzt für Augenheilkunde und internationale Gesundheit, der seit 1994 in Kenia lebt, ist ein Vorkämpfer im Einsatz gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten wie etwa die Afrikanische Schlafkrankheit, Bilharziose, Chagas, Leishmaniose, Tollwut und das Dengue-Fieber. Kollmanns Initiativen fördern nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die soziale Teilhabe der Betroffenen. So hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass internationale Entwicklungsprojekte den Aspekt der Behinderung als Querschnittsthema begreifen. Darüber hinaus setzt er sich mit großem Engagement für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für vernachlässigte Tropenkrankheiten und für die Förderung junger Menschen in der Entwicklungszusammenarbeit ein.
Als Anerkennung und Dank für das entwicklungspolitische Engagement in Vereinen, Verbänden und Kommunen lädt das BMZ im Anschluss an die Verleihung des Engagementpreises die Gewinner*innen und mehr als 80 weitere Engagierte zum Engagementabend der deutschen Entwicklungspolitik in das BMZ Berlin ein.