Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank Deutschland tritt ein für Nachhaltigkeit und multilaterale Lösungen

Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Dr. Bärbel Kofler, vertritt Deutschland bei der Konferenz in Abidjan

Pressemitteilung vom 26. Mai 2025 | Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium (BMZ), Dr. Bärbel Kofler, ist zu einer fünftägigen Reise nach Côte d'Ivoire aufgebrochen. Dort findet ab heute die 60. Jahrestagung der afrikanischen Entwicklungsbank statt (AfDB). Im Mittelpunkt der Konferenz steht die Wahl einer neuen AfDB-Präsidentin / eines neuen -Präsidenten. Die Abstimmung hat eine besondere Bedeutung angesichts der großen Herausforderungen, vor denen der afrikanische Kontinent steht – seien es Verwerfungen verursacht durch Krisen, den Rückzug der USA aus weiten Teilen der Entwicklungszusammenarbeit, Flucht und Vertreibung in Afrika oder der fortschreitende Klimawandel. Die AfDB leistet als regionale Institution für Entwicklung einen wichtigen Beitrag zu Frieden, Sicherheit und wirtschaftlicher Entwicklung in Afrika. Kofler vertritt Deutschland als Gouverneurin bei der AfDB.

Kofler: „Die großen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents – Sicherung des Friedens, Kampf gegen Hunger, Förderung sozialer Gerechtigkeit und Bewältigung des Klimawandels – können nur durch internationale Zusammenarbeit bewältigt werden. Darum sind multilaterale Institutionen mit gemeinsamen Regeln und Zielen so wichtig. Das gilt gerade in einer Zeit, in der die USA – einst ein Initiator für globale Zusammenarbeit – immer stärker auf nationale Alleingänge setzt. Hinzu kommt der weitgehende Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit, die bisher von USAID geleistet wurde – mit tiefgreifenden Folgen für zahlreiche Staaten Afrikas. Die Afrikanische Entwicklungsbank übernimmt die Rolle einer regionalen Mittlerin und eines Motors für Entwicklung vor Ort. Es ist jetzt sehr wichtig, dass die Bank ihren selbst eingeschlagenen Kurs nachhaltiger Entwicklung beibehält und sich nicht irritieren lässt von einer vor allem an Eigeninteressen ausgerichteten Politik, wie sie etwa von Russland und China, aber auch anderen Akteuren verfolgt wird. Zu einem Entwicklungspfad, der dauerhafte Fortschritte bringt, gehören nachhaltige Ansätze unabdingbar dazu: besonders die Stärkung von Frauen als Trägerinnen von Entwicklung, eine ausreichende Klimafinanzierung, die Bereitstellung grenzüberschreitender Infrastruktur und die Förderung guter Rahmenbedingungen für private Investitionen. Ich wünsche mir, dass die neue Leitung der AfDB die Bank in diese Richtung weiter nach vorn bringt.“

Logo: Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB)

Mit ihrem Engagement für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Sicherheit und Frieden, Ernährungssicherheit und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen trägt die AfDB zu Stabilität in Afrika bei und schafft neue Perspektiven für die Menschen vor Ort. Das macht sie zu einem wichtigen Partner der Bundesregierung. Überdies kann sie als Partner des Westens dem Vertrauensverlust seitens der afrikanischen Staaten entgegenwirken, der nicht zuletzt durch den weitgehenden Rückzug der US-amerikanischen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika entstanden ist. Die Erfahrung zeigt, dass durch den Rückzug westlicher Partner in Afrika Räume entstehen, die andere für sich nutzen, vor allem China und Russland.

Die AfDB hat im vergangenen Jahr eine neue Zehnjahresstrategie verabschiedet. Künftig werden ökologische und soziale Nachhaltigkeit noch stärker gefördert. Für die Ausschöpfung des grünen Wachstumspotenzials Afrikas spielt die Einbindung des Privatsektors eine besondere Rolle. Zudem engagiert sich die AfDB für die Stärkung von Frauen und die zentrale Rolle der Jugend für die Entwicklung Afrikas. All das fördert auch das Investitionsklima für Unternehmen – und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die dringend benötigt werden.

Durch solide Geschäftsergebnisse, finanzielle Innovationen und den Rückhalt ihrer Anteilseigner konnte die 1963 gegründete AfDB mit Hauptsitz in Abidjan ihr Ausleihvolumen zuletzt weiter ausweiten. 2024 konnten Zusagen von mehr als zehn Milliarden Euro erteilt werden – ein Rekordwert. Deutschland bleibt zuverlässiger Anteilseigner der AfDB, besonders in den Entwicklungsfeldern Energieversorgung, beim Klimaschutz und der Sicherung eines soliden Finanzmanagements.