Besserer Schutz vor Klimaschäden Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken nimmt die nächste Stufe

Gemeinsame Pressemitteilung der „Vulnerable 20“ (V20) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vom 25. Mai 2023 | Die Strukturen des Globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken sind jetzt voll einsatzbereit. Das Leitungsgremium des Globalen Schutzschirms hat heute die Verfahrensregeln des Schutzschirms am Rande der Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank in Sharm el-Sheikh, Ägypten, beschlossen. Das ist ein großer Schritt von der ersten Idee über den Start bei der letzten Weltklimakonferenz bis heute.

Logo: Global Shield against Climate Risks (Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken)

Das Gremium verabschiedete die Governance-Struktur des Globalen Schutzschirms und einigte sich auf die Modalitäten für die Umsetzung in den einzelnen Ländern. Diese Entscheidungen ermöglichen eine wirksame Unterstützung gefährdeter Länder, wenn sie von Verlusten und Schäden durch extreme Wetterereignisse betroffen sind. Sie zielen darauf ab, den Schutz vor Klimarisiken für gefährdete Länder und Menschen systematisch (mit Blick auf die dringendsten Bedarfe), kohärent (im Zusammenspiel verschiedener Akteure und Instrumente) und nachhaltig auszugestalten.

Der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken wurde auf der Weltklimakonferenz 2022 (COP27) gemeinsam von der G7 und den „Vulnerable Twenty“ (V20), einem Zusammenschluss von Finanzminister*innen von Staaten, die besonders stark vom Klimawandel bedroht sind, ins Leben gerufen. Der Schutzschirm trägt zu den internationalen Bemühungen bei, auf klimabedingte Verluste und Schäden zu reagieren, indem Finanzierungen und Reaktionsmechanismen im Falle einer Klimakatastrophe besser vorbereitetet werden.

Die heutige Sitzung wurde von den beiden Ko-Vorsitzenden Seedy Keita, Finanz- und Wirtschaftsminister von Gambia, und Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, geleitet. Mit der Vizepräsidentin der Afrikanischen Entwicklungsbank Beth Dunford und Vertretern der V20-Präsidentschaft Ghana unterstützten zwei wichtige Akteure der internationalen Klimapolitik den Globalen Schutzschirm. Dies ist eine wichtige Botschaft im Vorfeld der kommenden Weltklimakonferenz COP28. Der Umgang mit klimabedingten Verlusten und Schäden, einschließlich eines Fonds für klimabedingte Verlusten und Schäden, wird auf der Agenda der COP28 stehen. Der Globale Schutzschirm leistet hier einen ersten Beitrag.

Beth Dunford, Vizepräsidentin der Afrikanischen Entwicklungsbankengruppe: „Klimabedingte Schocks stellen eine der größten Bedrohungen für die sozioökonomische Entwicklung Afrikas dar. Als Afrikas wichtigste Entwicklungsinstitution freuen wir uns, dass das Leitungsgremium des Globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken die Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank gewählt hat, um finanzielle Lösungen zur Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels in Afrika und auf der ganzen Welt zu diskutieren. Angesichts unserer gemeinsamen Vision, die Widerstandsfähigkeit gegen Klimaschocks zu stärken, freut sich die Afrikanische Entwicklungsbank darauf, Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken auszuloten.“

Seedy Keita, Minister für Finanzen und Wirtschaft, Gambia: „Als klimaanfällige Länder spüren wir die Klimakrise, die unsere Existenz bedroht, fast täglich. Die Klimakrise ist für uns längst zum Klimanotstand geworden und erlaubt es uns nicht, mit dem Handeln noch länger zu warten. Umfassende Reformen des globalen Finanzsystems sind dringend notwendig, um die notwendige öffentliche internationale und Entwicklungsfinanzierung freizusetzen sowie innovative und privatwirtschaftliche Finanzierungen zu mobilisieren. Dies erfordert auch nichts Geringeres als eine Revolution des Risikomanagements, um es für unsere klima-unsichere Weltwirtschaft fit zu machen. Der G7-V20-Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken stellt einen wegweisenden Beitrag hierzu dar, und ich ermutige alle unsere Partner, sich daran zu beteiligen.“

Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Deutschland steht zu seiner Verantwortung, vulnerable Menschen und Länder bei der Bewältigung von Klimaschäden zu unterstützen. Als G7-Präsidentschaft im vergangenen Jahr hat Deutschland gemeinsam mit den am stärksten gefährdeten Ländern den Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken ins Leben gerufen. Der Schutzschirm ist als langfristiger Beitrag zu den Finanzierungsmechanismen zu klimabedingten Verlusten und Schäden gedacht. Mit den heutigen Beschlüssen hat der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken die formale Grundlage, um zur Bewältigung der Herausforderungen durch Klimakatastrophen beizutragen. Diese Initiative ist ein großartiges Beispiel für die internationale Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd, die zu konkreten Ergebnissen führt.“

Mohammed Amin Adam, Staatsminister des Finanzministeriums, Ghana: „Die Ko-Führung der V20 bei diesem wichtigen Instrument verspricht, den klimaanfälligen Ländern finanzielle Schutzlösungen für unsere Wirtschaft, unsere Unternehmen und unsere Bevölkerung zu erleichtern, da wir mit einem 98-prozentigen finanziellen Schutzdefizit zu kämpfen haben. Anfang dieses Jahres haben wir den Fahrplan der Accra-Marrakech-Agenda vorgestellt, in dem tiefgreifende Reformen des internationalen Finanzsystems und der Entwicklungsfinanzierung gefordert werden. Dabei spielten vorausschauende Finanzierungsinstrumente wie der Globale Schutzschirm eine Schlüsselrolle bei der Revolutionierung des Risikomanagements. Die heutige Einigung auf eine Verfahrensgrundlage ist ein großer Erfolg für uns alle.“

Weitere Informationen: www.globalshield.org (Externer Link)