Ausgaben für Ernährungssicherung auf hohem Niveau Finanzbericht der G7-Arbeitsgruppe Ernährungssicherheit

23. Dezember 2022 | Die weltweite Ernährungsunsicherheit hat zugenommen, zeitgleich sind die Ausgaben der G7 für Ernährungssicherung seit dem Gipfel in Elmau 2015 kontinuierlich hoch. Dies bestätigt der Finanzbericht der G7-Arbeitsgruppe zu Ernährungssicherheit (Food Security Working Group), der sich auf das Jahr 2020 bezieht.

Cover G7 Financial Report on Food Security and Nutrition 2020

Financial Report on Food Security and Nutrition 2020

of the G7 Food Security Working Group

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2022 | Dateigröße 756 KB, Seiten 49 Seiten

Im Jahr 2020 lagen die direkten Beiträge der G7 für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährungssicherung bei rund 10,5 Milliarden US-Dollar, gegenüber 8,8 Milliarden US-Dollar 2015.

Rund 43,7 Prozent dieser Mittel kamen Partnerländern in Subsahara-Afrika zugute. Darüber hinaus wurden mit Projekten in anderen Bereichen zusätzlich 2,7 Milliarden US-Dollar für Ernährungssicherung mobilisiert. Hinzu kommen Mittel im Umfang von 809 Millionen US-Dollar, die als Kernbeiträge an internationale Organisationen die Ernährungssicherung fördern.

Die G7-Staaten verpflichteten sich auf dem Gipfel in Elmau 2015 dazu, gemeinsam mit Partnerländern und internationalen Akteuren bis zum Jahr 2030 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung zu führen. Als Grundlage hierfür einigten sich die G7 beim Gipfel in Elmau 2015 auf einen breiten Entwicklungsansatz für die Ernährungssicherung. Jährlich legen sie hierzu im Finanzbericht Rechenschaft ab. Trotz des hohen Engagements müssen sowohl die G7, als auch Partnerländer und andere Akteure noch mehr tun, um den Trend steigender Hungerzahlen umzukehren.

Im Jahr 2022 hat sich die Situation aufgrund der Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stark verschlechtert, sehr wahrscheinlich auch langfristig. Weitere wichtige Faktoren für Ernährungsunsicherheit sind lokale und regionale Konflikte, die Klimakrise sowie die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Dass Schnittstellen zwischen Themen wie Klima, Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit mit Ernährungssicherheit immer wichtiger werden, betonen die G7 auch mit ihrem finanziellen Engagement.

Weizenfeld im Norden der Mongolei

Auf dem G7-Gipfeltreffen in Elmau 2022 sagten die G7-Staaten zusätzliche 4,5 Milliarden US-Dollar zu, um die am stärksten gefährdeten Menschen vor Hunger und Mangelernährung zu schützen. Die G7-Arbeitsgruppe zu Ernährungssicherheit konnte die G7-Ergebnisse zur Ernährungssicherung erfolgreich mitgestalten. Dazu gehören die Initiierung des Bündnisses für globale Ernährungssicherheit (GAFS) und eines Kompensationsmechanismus für Kleinbäuer*innen (CompensACTION) sowie die Weiterentwicklung der Sustainable Supply Chain Initiative.

Außerdem wurden Empfehlungen zur internationalen Datenverbesserung bei der Ernährungssicherheit und gesunden Ernährung vorgestellt. Die G7-Staaten stehen fest hinter der Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen hin zu mehr Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit sowie zu ihren Verpflichtungen vom Gipfel in Elmau 2015.

Der Bericht ist der fünfte Finanzbericht der G7-Arbeitsgruppe für Ernährungssicherheit. Er wurde unter deutscher G7-Präsidentschaft 2022 vom BMZ in enger Zusammenarbeit mit den G7-Staaten erstellt. Der Finanzbericht prüft anhand vereinbarter Indikatoren entlang der 2015 in Elmau verabschiedeten Beschlüsse und Zielsetzung den Fortschritt im Bereich Ernährungssicherung. Er stützt sich auf verschiedene Quellen wie die OECD-DAC-Datenbank und von den G7-Staaten bereitgestellte Informationen zu den Ausgaben und Maßnahmen zur Ernährungssicherung.