Regionale Entwicklungsbanken (REBs)

Collage der Logos der fünf Entwicklungsbanken.

Die Logos der fünf Entwicklungsbanken.

Die Logos der fünf Entwicklungsbanken.

Ziel der regionalen Entwicklungsbanken ist die Förderung von nachhaltiger Entwicklung im Sinne der Agenda 2030, Armutsminderung und die Förderung globaler und regionaler öffentlicher Güter (wie Klima, Umwelt, Frieden, Freiheit von Infektionskrankheiten etc.) in ihren jeweiligen Regionen.

Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Förderung von Investitionen im öffentlichen Sektor, einschließlich der Unterstützung von Politikreformen durch Policy based lending - Budgethilfe, die an die Erreichung zuvor vereinbarter Meilensteine geknüpft wird. Zunehmend werden jedoch auch Kredite für privatwirtschaftliche Vorhaben vergeben, die nicht durch staatliche Garantien abgesichert sind. Den ärmsten Ländern werden auf Basis einer Schuldentragfähigkeitsanalyse entweder besonders zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse aus Sonderfonds („konzessionäre Fonds“) der Entwicklungsbanken gewährt.

Die regionalen Entwicklungsbanken sind nach dem Modell der Weltbank aufgebaut. Im Gegensatz zur Weltbank liegt jedoch die Mehrheit der Kapitalanteile bei den regionalen Mitgliedsstaaten. Dadurch sind sie in ihren jeweiligen Regionen besonders sichtbar und anerkannt.

Der Mehrwert der Entwicklungsbanken besteht erstens darin, dass sie das von ihren Mitgliedern eingezahlte Kapital um das ca. zwei- bis vierfache hebeln und sich über die Kreditrückzahlungen refinanzieren. Ihre Gewinne wiederum stärken die eigene Kapitalbasis und werden an die Länder wieder ausgeschüttet. Zweitens stellen sie auch in Krisenzeiten verlässliche und kostengünstige Entwicklungsfinanzierung bereit. Und schließlich: sie bringen fundiertes Wissen und regionale Expertise in die Vorhaben und Programme ein.

Für die Zusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland mit der Afrikanischen (AfDB), Inter-Amerikanischen (IDB), Asiatischen (ADB) und Karibischen Entwicklungsbank (CBD) ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) federführend und stellt den jeweiligen Gouverneur. Der Stellvertreter (alternate governor) wird jeweils vom BMF gestellt.

Auch der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, wird vom BMZ betreut. Obwohl IFAD keine Entwicklungsbank ist, hat es als Internationale Finanzinstitution ähnliche Strukturen und Instrumente und fördert damit Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.

Zu den einzelnen durch das BMZ betreuten Institutionen:

Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB)

Die Afrikanische Entwicklungsbank (African Development Bank, AfDB) ist eine regionale Entwicklungsfinanzierungsinstitution, die aus der Bank selbst (AfDB), dem Afrikanischen Entwicklungsfonds (ADF) und dem Nigeria Trust Fund (NTF) besteht. Sie wurde 1964 mit dem Ziel gegründet, Armut in Afrika zu bekämpfen und eine nachhaltige wirtschaftliche sowie soziale Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent zu fördern.

Die AfDB versteht sich auf globaler Ebene als die „Stimme Afrikas“ und zählt insgesamt 81 Mitgliedstaaten, darunter 54 regionale und 27 nicht-regionale Mitglieder. Die zentralen Förderbereiche werden in der Zehnjahresstrategie 2024 bis 2033 festgehalten und umfassen die Bereiche Energie, Landwirtschaft und Ernährungssicherung, Industrialisierung, regionale Integration sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. Darüber hinaus legt die AfDB besonderen Wert auf Querschnittsthemen wie Klimawandel, fragile Staatlichkeit, Geschlechtergerechtigkeit und gute Regierungsführung. Der Hauptsitz der AfDB befindet sich in Abidjan, Côte d’Ivoire.

Deutschland, das der Bank 1983 beitrat, ist mit 4,1 Prozent der Stimmrechtsanteile der größte europäische Anteilseigner der AfDB.

Ausführliche Informationen über die Afrikanische Entwicklungsbank finden Sie hier (Externer Link).

Asiatische Entwicklungsbank (ADB)

Die Asiatische Entwicklungsbank (Asian Development Bank, ADB) ist eine regionale Institution zur Entwicklungsfinanzierung, die 1966 mit Deutschland als Gründungsmitglied ins Leben gerufen wurde, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Kooperation in einer der damals ärmsten Regionen der Welt zu fördern. Mit insgesamt 69 Mitgliedsstaaten – darunter 50 aus Asien und dem Pazifikraum sowie 19 aus Europa und Nordamerika – zählt die ADB zu den größten multilateralen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen im asiatisch-pazifischen Raum. Ihr Hauptsitz befindet sich in Manila auf den Philippinen.

Die ADB stellt finanzielle Mittel für soziale und wirtschaftliche Projekte bereit, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen der Menschen in Asien und im Pazifikraum nachhaltig zu verbessern. Ihre strategischen Schwerpunkte sind in der „Strategy 2030“ verankert und umfassen unter anderem die Themen Klimaschutz, Entwicklung des Privatsektors, regionale Zusammenarbeit und öffentliche Güter, digitale Transformation sowie Resilienz und Empowerment.

Deutschland als größter europäischer Anteilseigner (3,7 Prozent der Stimmrechtsanteile) trägt maßgeblich zur Gestaltung der Agenda der ADB bei.

Ausführliche Informationen über die Asiatische Entwicklungsbank finden Sie hier (Externer Link).

Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB)

Die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) ist die größte multilaterale Finanzinstitution zur Entwicklungsfinanzierung in Lateinamerika und der Karibik. Sie wurde 1959 mit dem Ziel gegründet, Armut und Ungleichheit in der Region zu bekämpfen sowie eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern. Mit 48 Mitgliedstaaten, darunter 26 regionale und 22 nicht-regionale Mitglieder, ist die IDB ein zentraler Akteur in der Entwicklungsfinanzierung der Region. Sie hat ihren Hauptsitz in Washington D.C., USA.

Die IDB-Gruppe besteht aus der Bank (IDB), dem Privatsektorarm IDB Invest und dem IDB Lab. Seit 2015 wird das Privatsektorgeschäft durch IDB Invest geführt, mit dem Ziel, Unternehmen und Beschäftigung zu stärken sowie Synergien zwischen öffentlichen und privaten Aktivitäten zu schaffen.

Deutschland ist seit 1979 nicht-regionaler Anteilseigner und hält 1,9 Prozent der Stimmrechtsanteile.

Ausführliche Informationen über die Interamerikanische Entwicklungsbank finden Sie hier (Externer Link).

Internationaler Fond für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD)

Der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) ist eine Internationale Finanzinstitution und Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom. Gegründet 1977 mit Deutschland als Gründungsmitglied, ist IFADs Kernmandat die Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zur Ernährungssicherung und Armutsbekämpfung in ländlichen Gebieten.

Dabei ergänzt IFAD die Arbeit Multilateraler Entwicklungsbanken und VN-Organisationen durch seinen Fokus auf nachhaltige Strukturveränderungen und einen unternehmerischen Ansatz zur Stärkung von Kleinbauern insbesondere dort, wo andere Internationale Finanzinstitutionen kaum aktiv sind.

Die Finanzierung des IFAD erfolgt über Wiederauffüllungen, die alle drei Jahre stattfinden. Im Durchschnitt tragen über 100 Länder zu jeder Wiederauffüllung des Fonds bei. Deutschland gehört zu den größten Beitragszahlern und unterstützt IFAD über Kernbeiträge und strategische Schwerpunktprogramme, insbesondere in den Bereichen Privatsektor-Investitionen, Klimaanpassung, Beschäftigung für Jugendliche, Gleichstellung und wirtschaftliche Stärkung von Frauen.

Ausführliche Informationen zum Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung finden Sie hier (Externer Link).

Karibische Entwicklungsbank (CDB)

Die Karibische Entwicklungsbank (Caribbean Development Bank, CDB) ist eine regionale Entwicklungsbank, die 1970 gegründet wurde, um Armut im karibischen Raum zu bekämpfen und eine nachhaltige wirtschaftliche sowie soziale Entwicklung der karibischen Mitgliedsstaaten zu fördern. Die CDB zählt 28 Mitglieder, von denen 19 Mittel der Bank beziehen, während neun keine Darlehen in Anspruch nehmen.

Ein besonderer Fokus der Bank liegt auf der ökologischen Nachhaltigkeit der regionalen Wirtschaftsentwicklung und der Anpassung an den Klimawandel. Die CDB vergibt Darlehen zu marktnahen Konditionen aus ihrem ordentlichen Stammkapital und stellt Zuschüsse aus dem Special Development Fund (SDF) bereit. Darüber hinaus bietet sie unentgeltliche technische Hilfe an.

Ihren Hauptsitz hat die CDB in Wildey, Saint Michael, Barbados. Deutschland ist seit 1989 nicht-regionales Mitglied der Bank und hält 5,6 Prozent der Stimmrechtsanteile.

Ausführliche Informationen über die Karibische Entwicklungsbank finden Sie hier (Externer Link).