18. Juni 2024 Laudatio von Bundesministerin Svenja Schulze zu den Sonderpreisen der Nichtregierungsorganisationen („Hoffnungsträger-Preis“) im Rahmen der Preisverleihung des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik
Es gilt das gesprochene Wort!
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte,
liebe Partnerinnen und Partner des Wettbewerbs,
liebe Frau Weidemann,
liebe Frau Dr. Mutschler,
wussten Sie, wusstet ihr, dass der Ginkgo-Baum ein lebendiges Fossil ist? Seit über 250 Millionen Jahren gibt es diesen Baum in fast unveränderter Form. Schon die Dinosaurier haben seine Blätter gegessen. Er ist damit eines der ältesten Lebewesen auf dieser Erde.
Und genauso wie es ihn seit 250 Millionen Jahren gibt, wird er hoffentlich auch viele weitere Millionen Jahre fortbestehen.
Dieser Baum gilt als Symbol der Hoffnung, der Langlebigkeit und der Einheit. Der Baum lehrt uns, dass es auch in schwierigen Situationen möglich ist, weiter zu wachsen. Und damit steht er auch für diesen Preis.
Der Sonderpreis „Hoffnungsträger“ wird in dieser Runde von den zivilgesellschaftlichen Partnerinnen des Schulwettbewerbs vergeben – von der Kindernothilfe und Aktion gegen den Hunger.
Hier werden Projektideen ausgezeichnet, die einen besonderen Fokus auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Menschen im Globalen Süden legen.
Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, habt durch euer Engagement bewiesen, dass ihr wahre Hoffnungsträger seid. Das zeigen eindrücklich die vier Gewinnerbeiträge, die nun ausgezeichnet werden.
So stellte sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern mit viel Kreativität, Perspektivwechsel und Mitgefühl den Themen Ausgrenzung und Rassismus. Sie rufen mit ihrem Beitrag auch andere zu einem friedlichen Miteinander auf.
Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit den Voraussetzungen für eine glückliche Kindheit und verglich die Lebensbedingungen von Kindern aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern mit dem eigenen Verständnis von Glück.
Eine weitere Klasse nahm gemeinsam mit ihrer Partnerschule in Tansania das Thema Visavergabe für Menschen aus Afrika, Südamerika und Asien in den Fokus. Sie reflektierte dabei eigene Privilegien und entwickelte unterschiedliche Lösungen zum Beispiel einen Leitfaden zur erfolgreichen Beantragung von Visa für Menschen aus dem Globalen Süden.
Und eine vierte Gruppe widmete sich gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Südafrika globalen Herausforderungen wie Obdachlosigkeit, Armut und Gewalt als Konsequenzen ungerechter Verteilung, und rief aktiv zum Einsatz für ein gewaltfreieres, mitfühlenderes und global gerechteres Miteinander auf.
Die Gewinnergruppen, die nun gekürt werden, dürfen sich auf spannende Kreativworkshops der Nichtregierungsorganisationen freuen. Und als Symbol der Hoffnung und der Einheit möchte ich jeder Gewinnergruppe ein kleines Ginkgo-Bäumchen überreichen.
Vielleicht findet ihr einen geeigneten Platz in eurem Schulgarten, an dem er wachsen und gedeihen kann. Er soll euch an euer Engagement erinnern, nachfolgenden Generationen von Schülerinnen und Schülern Hoffnung machen und dazu motivieren, eines Tages selbst aktiv zu werden und sich für ihre Zukunft einzusetzen.
Euer Einsatz, liebe Schülerinnen und Schüler, trägt nicht nur dazu bei, eine Generation von Hoffnungsträgern hervorzubringen, die mutig und entschlossen die Herausforderungen der Zukunft angeht. Ihr habt gezeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn man gemeinsam daran arbeitet. Das gibt mir große Zuversicht für die Zukunft.
Herzlichen Glückwunsch.