22. Dezember 2020 Naturschutz schützt den Menschen

Gastbeitrag von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, erschienen im Focus

So bitter es klingt: Das Auftreten einer Pandemie wie Corona war nur eine Frage der Zeit. Denn Covid-19 ist auch eine Folge unseres ausbeuterischen Umgangs mit der Natur. Drei Viertel aller beim Menschen neu auftretenden Infektionskrankheiten stammen ursprünglich von Tieren – darunter Covid-19, Ebola oder die Vogelgrippe. In intakten Ökosystemen bilden Millionen Tier- und Pflanzenarten, Pilze, Viren und Bakterien ein Gleichgewicht. Aber wo Wälder brennen und Wildtiere ausgerottet werden, zerstören wir es. Viren verlieren ihren Wirt und springen leichter auf den Menschen über – gerade wenn wir immer weiter in ursprüngliche Natur vordringen. Die für Tiere harmlosen Viren können beim Menschen dann schwere Infektionskrankheiten wie Covid-19 auslösen.

Jedes Jahr sterben an diesen sogenannten Zoonosen bereits 2,7 Millionen Menschen. Die Naturzerstörung geht derzeit in brutaler Geschwindigkeit voran: Während Sie den Artikel lesen, werden 45 Fußballfelder Wald abgeholzt. Das Artensterben ist Hunderte Mal höher, als es natürlicherweise wäre. Eine Folge ist, dass sich Krankheitserreger viel schneller verbreiten.

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