Textilbündnis Großer Schritt in Richtung mehr Transparenz
Pressemitteilung vom 13. August 2019 | Berlin – Mit der Veröffentlichung der Fortschrittsberichte legen dieses Jahr erstmals alle Bündnismitglieder öffentlich Rechenschaft darüber ab, was sie tatsächlich im letzten Jahr erreicht haben, um menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und faire Löhne in ihrer Lieferkette durchzusetzen. Die 98 berichtspflichtigen Mitglieder haben zudem Maßnahmenpläne (Roadmaps) für 2019 eingereicht.
„Ich bin stolz darauf, wie das Textilbündnis sich entwickelt hat“, sagt Bundesminister Dr. Gerd Müller, der 2014 die Gründung des Bündnisses für nachhaltige Textilien initiiert hatte. „Die erstmalige Veröffentlichung aller Fortschrittsberichte macht nicht nur sichtbar, dass das Bündnis an vielen Stellen etwas zum Guten bewegt. Es beweist die Ernsthaftigkeit und die Verbindlichkeit, die mit einer Mitgliedschaft im Textilbündnis verbunden ist. Die Mitglieder lassen sich in die Karten schauen und zeigen damit klar, dass sie hinter den Zielen und Prozessen des Bündnisses stehen.“
Alle abgegebenen Berichte und Maßnahmenpläne, darunter auch die der Bundesregierung, werden extern geprüft und stehen nahezu alle ab sofort auf der Webseite des Bündnisses. Einige wenige Berichte befinden sich noch in der letzten Prüfschleife und werden bis September veröffentlicht.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: rund 80 Prozent der für 2018 gesetzten Ziele wurden tatsächlich erreicht. Die Mitglieder haben zudem in diesem Jahr über 1.000 neue konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Bündnisziele definiert. Damit leisten sie aktiv einen Beitrag zur Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten und leisten damit zugleich einen Anteil zur Umsetzung der VN-Leitprinzipien Wirtschaft und Menschenrechte und des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte.
Auch die Bundesregierung hat fast alle Ziele für 2018 erfolgreich umgesetzt: So förderte die Bundesregierung die Verbesserung und Ausweitung von Beschwerde- und Abhilfemechanismen für Beschäftigte im Textilsektor. Damit Sozialstandards nachweisbar besser umgesetzt werden, wurden insgesamt 254 Arbeitsinspektorinnen und Arbeitsinspektoren in Kambodscha und Pakistan qualifiziert. Mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeitete die Bundesregierung zum Beispiel daran, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit durch Stärkung institutioneller Kapazitäten in Kirgisistan und Tadschikistan zu bekämpfen. Darüber hinaus beteiligte sich die Bundesregierung mit anderen Mitgliedern an einer Bündnisinitiative, um sukzessive gefährliche Chemikalien in der Wertschöpfungskette zu ersetzen. Für das Jahr 2019 hat die Bundesregierung 14 konkrete Ziele verbunden mit zahlreichen Maßnahmen vorgelegt.
Die Veröffentlichung der Fortschrittsberichte war im letzten Jahr freiwillig. Mit der verpflichtenden Veröffentlichung aller Fortschrittsberichte in diesem Jahr erreicht das Textilbündnis einen weiteren großen Meilenstein, um die Textil- und Bekleidungsindustrie transparenter zu gestalten.