Sudan-Partnerschaftskonferenz Minister Müller: Deutschland sagt reformorientierter Regierung im Sudan 150 Millionen Euro zu

Bun­des­ent­wick­lungs­mi­nis­ter Gerd Mül­ler beim Be­such ei­nes Be­rufs­bil­dungs­zen­trums in Khar­tum im Fe­bru­ar 2020

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller beim Besuch eines Berufsbildungszentrums in Khartum im Februar 2020

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller beim Besuch eines Berufsbildungszentrums in Khartum im Februar 2020

Pressemitteilung vom 25. Juni 2020 | Berlin/Brüssel – Am heutigen Donnerstag, 25. Juni findet die Sudan-Partnerschaftskonferenz statt, um die Übergangsregierung auf ihrem Reformweg weiter zu unterstützen. Gastgeber der virtuellen Konferenz sind Deutschland, die Vereinten Nationen, die EU und der Sudan. Neben Bundesentwicklungsminister Müller, Bundesaußenminister Maas und UN-Generalsekretär Guterres wird auch die Teilnahme von Weltbank-Präsident Malpass, IWF-Chefin Georgieva sowie Äthiopiens Premier Abiy Ahmed erwartet.

Entwicklungsminister Gerd Müller erklärte dazu:

„Der Sudan ist ein Kernland Afrikas, eines der größten Länder, von enormer Bedeutung auch für die fragile Sahel-Region. Nach 30 Jahren Diktatur ist die wirtschaftliche Lage katastrophal. Die Corona-Krise hat das Land besonders hart getroffen. Jeder zweite Sudanese lebt unter der Armutsgrenze. Der Sudan hat aber einen Weg eingeschlagen, der Hoffnung macht. Die zivile Übergangsregierung leistet enorme Anstrengungen für Frieden, Demokratie und Reformen. Deswegen haben wir die Entwicklungszusammenarbeit mit dem Sudan wieder aufgenommen. Damit unterstützen wir das Land bei seinem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel von autokratischen in demokratische Strukturen.

Deutschland stellt dem Sudan 150 Millionen Euro in diesem Jahr bereit. Davon stammen 118 Millionen Euro aus unserem Entwicklungsetat. Die Schwerpunkte sind: Wasser, Ernährungssicherung, Ausbildung sowie die Unterstützung von Flüchtlingen und armer Familien in der Krise, unter anderem in der Darfur-Region. Weitere 32 Millionen Euro stammen vom Auswärtigen Amt für humanitäre Hilfe und Stabilisierung.

Das Wichtigste ist jetzt, die Wirtschaft und besonders die Landwirtschaft zu stärken und die Ärmsten im Land zu unterstützen. Denn das Land hat Potenzial: Es könnte zum Brotkorb Afrikas werden. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist so groß wie Frankreich. Wir setzen auf Agrar-Innovationen und Programme zur Ernährungssicherung und Armutsbekämpfung. Denn der Sudan ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Wenn die Menschen ihre Lebensgrundlagen verlieren, wird uns die Flüchtlingsthematik noch viel stärker herausfordern.

Ich erhoffe mir durch die Konferenz auch Fortschritte bei der langfristigen Frage der Entschuldung. Die Staatengemeinschaft muss den Sudan weiter in die internationale Gemeinschaft einbinden – auch über das Reformprogramm des IWF und den Zugang zu Weltbankkrediten.

Im Gegenzug erwarte ich, dass die Regierung entschlossen den Reformweg weitergeht und sich für Religionsfreiheit und die volle Gleichstellung der Frauen einsetzt. Denn gerade junge Frauen haben die Transformation auf den Weg gebracht.“