+++ BMZ-Ticker +++ Minister Müller: Flüchtlings- und Krisenregion um Syrien braucht weiter unsere Unterstützung

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Gespräch mit einer Frau beim Besuch eines Flüchtlingslagers in der libanesischen Bekaa Ebene im Oktober 2016

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Gespräch mit einer Frau beim Besuch eines Flüchtlingslagers in der libanesischen Bekaa Ebene im Oktober 2016

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Gespräch mit einer Frau beim Besuch eines Flüchtlingslagers in der libanesischen Bekaa Ebene im Oktober 2016

30. Juni 2020 | Auf der Konferenz für Syrien und die Nachbarländer haben 53 Länder ihre Zusagen für Syrien und die betroffenen Nachbarländer verkündet. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte zum deutschen Engagement:

„Im zehnten Jahr des Bürgerkriegs sind elf Millionen Menschen in Syrien und den von der Flüchtlingskrise stark betroffenen Nachbarländern auf die Unterstützung der Weltgemeinschaft angewiesen. Die Corona-Krise macht die Lage für die Menschen noch dramatischer: In Syrien selbst haben neun Millionen Menschen nicht genug zu essen. Der Libanon, der allein 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen hat, steht kurz vor dem Staatsbankrott. Das heißt: kein Geld für Ärzte, Polizisten und Lehrer.

Deswegen setzen wir unser Engagement in der Krisen- und Flüchtlingsregion fort. Nach der EU sind wir der größte Geber, und wir bleiben aktiv: Das Entwicklungsministerium stellt über 940 Millionen Euro als Teil der deutschen Zusage von 1,58 Milliarden Euro für die Menschen in Syrien und den stark betroffenen Nachbarländern bereit.

Wir schaffen so Perspektiven vor Ort für Millionen Menschen, die seit zehn Jahren nur Not und Elend kennen. Die Maßnahmen wirken: Seit 2016 konnten wir für 360.000 Menschen kurzfristig Jobs in den Nachbarländern Irak, Jordanien, Libanon, Syrien und der Türkei über unser Programm 'Cash for Work' schaffen. 750.000 syrische Kinder, die in diesen Ländern Zuflucht gefunden haben, konnten durch unsere Unterstützungr im letzten Jahr wieder zur Schule gehen. Damit leisten wir unseren Beitrag, dass keine verlorene Generation in diesem furchtbaren Konflikt heranwächst. Und über fünf Millionen Menschen wurden mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Zudem steht jetzt die Entscheidung im Sicherheitsrat an, die humanitären Zugänge nach Syrien vollständig zu öffnen. Und wir brauchen endlich eine tragfähige politische Lösung des Konflikts, als Grundlage für eine Zukunft in Syrien.“

Insgesamt wird die Bundesregierung bei der internationalen Geberkonferenz für Syrien 1,58 Milliarden Euro an Hilfsgeldern bereitstellen und somit ihre Zusage aus dem Vorjahr von 1,4 Milliarden Euro steigern. Über 940 Millionen Euro kommen aus dem Etat des Bundesentwicklungsministeriums, im zweiten Nachtragshaushalt sind weitere Mittel für die Reaktion auf Corona in der Region angemeldet.