Abfallentsorgung und Recycling Bundesentwicklungsminister Müller begrüßt neue Regeln für Export von Plastikmüll und fordert konsequente Umsetzung durch Exportverbot aus der EU nach Afrika und Asien

12. Mai 2019 | Minister Gerd Müller: „Die neuen Exportregeln des Basler Abkommens für Plastikmüll sind ein wichtiger Schritt, den internationalen Mülltourismus zu begrenzen. Wir müssen diese Gelegenheit nutzen und das jetzt mögliche Exportverbot von Plastikmüll aus der EU nach Afrika und Asien während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im nächsten Jahr umsetzen. Die Entwicklungsländer dürfen nicht weiter Müllhalde für unseren Wohlstandsmüll sein.

Wir müssen die Entwicklungsländer auch bei der Abfallentsorgung und beim Recycling unterstützen. Einen wichtigen Schritt hat das Entwicklungsministerium dazu getan und die internationale Abfall-Allianz PREVENT gegründet. 30 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft sowie Indonesien und Ghana machen seit dieser Woche mit. Gemeinsam bringen wir das Wissen und die Technologie der Mitglieder in Entwicklungsländer für neue Projekte zur Abfallentsorgung und Recycling.

Am Ende werden wir aber nur dann richtige Fortschritte erzielen, wenn deutlich weniger Plastik in Umlauf kommt. Das Verbot von Einweg-Plastiktüten wäre ein Anfang. Eine Plastiktüte benutzen wir circa 20 Minuten. Zum Verrotten braucht sie aber hunderte von Jahren – und dann ist sie noch nicht weg, sondern besonders problematisches Mikroplastik. In Deutschland verwenden wir weiterhin 2,4 Milliarden Plastiktüten im Jahr. Viele gelangen auch über Müllexporte in Entwicklungsländer.

Der Plastikmüll in den Meeren wird sich bis 2050 verzehnfachen. Bis 2050 könnte mehr Plastik als Fisch in den Weltmeeren schwimmen. Das sind Hiobsbotschaften für fast eine Milliarde Menschen, die entlang der Küsten auch von den Meeren leben. Über 50 Länder haben Plastiktüten bereits verboten. Fast 30 davon in Afrika. Damit kommt weniger Plastik in Umlauf, das ist ein Anfang. Was Ruanda, Kenia und Uganda können, müssen doch auch wir schaffen. Warum warten wir hier weiter?„