Ernährungssicherung Minister Müller fordert G20 zu mehr Engagement gegen Hungerkrise auf

Pressemitteilung vom 30. Juni 2021 | Brindisi – Am zweiten Tag des Treffens der G20-Außen- und Entwicklungsminister in Italien steht das Thema humanitäre Hilfe im Fokus. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller fordert angesichts der steigenden Zahl der Hungernden in der Welt die Staatengemeinschaft zu entschiedenem Handeln auf.

Minister Müller (links) am zweiten Tag des Treffens der G20-Außen- und Entwicklungsminister am 30. Juni 2021 in Italien

Minister Müller (links) am zweiten Tag des Treffens der G20-Außen- und Entwicklungsminister am 30. Juni 2021 in Italien

Minister Müller (links) am zweiten Tag des Treffens der G20-Außen- und Entwicklungsminister am 30. Juni 2021 in Italien

Minister Müller: „Corona, der Klimawandel und Konflikte verbinden sich immer mehr zu einer Polypandemie, die die Zahl der Hungernden weiter steigen lässt. Die Zahl der Flüchtlinge ist das neunte Jahr in Folge gestiegen, durch Corona sind 100 Millionen Menschen in die extreme Armut zurückgefallen, Dürren führen zum Beispiel in Madagaskar dazu, dass über eine Million Menschen nicht genug zu essen haben. Das alles entfernt uns von dem Ziel, den Hunger in der Welt bis 2030 zu besiegen. Die Zahl der unterernährten Menschen steigt seit einigen Jahren wieder an, 820 Millionen Menschen sind heute betroffen.

Die G20 wurden gegründet, um globale Krisen gemeinsam zu bewältigen. Hier werden sie gebraucht, mehr als je zuvor. Das Welternährungsprogramm, das für Millionen Menschen die letzte Rettung vor dem Verhungern ist, prognostiziert für das laufende Jahr einen Bedarf von 15 Milliarden US-Dollar, um seine Arbeit zu finanzieren – davon haben die Staaten aber gerade einmal die Hälfte bereitgestellt. Das ist nicht akzeptabel. Ich fordere die G20-Staaten auf, diese Lücke schnell zu schließen. Deutschland geht als zweitgrößter Geber für das Welternährungsprogramm schon heute voran.“

Deutschland hat zuletzt 2,4 Milliarden Euro für internationale Ernährungssicherung und Landwirtschaft bereitgestellt. Im Rahmen des Corona-Sofortprogramms für Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie hat das Bundesentwicklungsministerium in diesem und im vergangenen Jahr insgesamt 800 Millionen Euro für den Kampf gegen den Hunger bereitgestellt.

Mit der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hat sich die Staatengemeinschaft zum Ziel gesetzt, den Hunger in der Welt bis zum Ende dieses Jahrzehnts zu beenden.