Menschen auf der Flucht Entwicklungsminister Müller fordert nach Festnahme von Carola Rackete vom heutigen EU-Gipfel europäische Sofortregelung zur Seenotrettung im Mittelmeer

30. Juni 2019 | Anlässlich der Festnahme der Kapitänin Carola Rackete und des heutigen EU-Gipfels erklärt Minister Müller:

„Vom EU-Gipfel erwarte ich zum einen eine klare Positionierung zur sofortigen Freilassung der 'Sea Watch'-Kapitänin Carola Rackete – und zum anderen den Beschluss zu einer neuen europäischen Sofortregelung zur Seenotrettung im Mittelmeer. Fast 600 Ertrunkene allein dieses Jahr – und dennoch schaltet die EU heute mit dem Ende der Mission Sophia die Lichter aus und überlässt die Flüchtlinge ihrem Schicksal.

Die 'Sea Watch'-Kapitänin hat in einer absoluten Notlage gehandelt. Dies muss der letzte Anstoß für ein neues EU-Konzept zur Lösung der Flüchtlingsthematik sein. Die Mittelmeerländer verdienen ebenso gemeinschaftliche Unterstützung wie es notwendig ist, die unsäglichen Zustände in den Flüchtlingscamps in Libyen durch eine UN/EU-Hilfsoperation zu beheben. Tausende haben in den Flüchtlingscamps nur die Wahl, entweder im Camp zu sterben, auf dem Weg zurück in der Wüste zu verdursten oder im Mittelmeer zu ertrinken. Da die Zahlen im vergangenen Jahr erheblich gesunken sind, ist diese Herausforderung in Brüssel absolut lösbar – nicht morgen, sondern heute Abend!“