Lebensgrundlagen erhalten Minister Müller zum Internationalen Tag gegen Wüstenbildung
Pressemitteilung vom 14. Juni 2019 | Berlin – Jedes Jahr gehen 50.000 Quadratkilometer fruchtbarer Boden durch Degradation für die landwirtschaftliche Nutzung verloren – eine Fläche so groß wie Costa Rica. Ursachen sind schlechte Anbaumethoden, Übernutzung und zunehmend auch der Klimawandel – und Hungerkrisen häufig die Folge. Wo Boden verödet, breitet sich die Wüste aus: Mittlerweile ist mehr als ein Drittel der weltweiten Landmasse von Wüste bedeckt oder von Wüstenbildung bedroht.
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Wüstenbildung (17.6.) sagt Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: „Fruchtbare Böden sind die Grundlage allen menschlichen Lebens – doch allein in Afrika sind zwei Drittel der Ackerböden bedroht und damit die Lebensgrundlage für Millionen von Kleinbauern. Das ist eine der größten vergessenen Krisen unserer Zeit. Wir müssen mehr tun, um den Boden zu schützen, denn wenn Boden einmal verloren ist, dann ist es zu spät: Wir brauchen eine Landwirtschaft, die den Ackerboden erhält, nachhaltig produziert und an die zunehmenden Wetterextreme angepasst ist.“
Die Wüstenkonvention der Vereinten Nationen (UNCCD) feiert dieses Jahr ihren 25. Geburtstag. Sie ist eine der drei sogenannten Rio-Konventionen (neben Klima und Artenvielfalt), und ihr Sekretariat hat seinen Sitz in Bonn. Deutschland ist der größte Geber der UNCCD. Über 120 Vertragsstaaten der UNCCD haben sich das Ziel gesetzt, die Landdegradation auf Null zu bringen.
Seit 2012 hat Deutschland seinen jährlichen Beitrag zur Umsetzung der Konvention von 286 Millionen auf 473 Millionen US-Dollar erhöht. Allein die Bodenschutzprojekte der „Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger“ des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) verbessern die Fruchtbarkeit von über 340.000 Hektar vor allem in Afrika – und sichern damit die Existenzgrundlage von über 800.000 Menschen. Das BMZ schafft damit Perspektiven für die Entwicklung ländlicher Räume und bekämpft auch Ursachen von Flucht und Migration. Zum Beispiel in Benin, wo Bäuerinnen und Bauern jetzt mit Fruchtfolgen und organischer Düngung ihre Erträge um mehr als 30 Prozent steigern konnten und ökologische Prinzipien zugleich in Forschung, Ausbildung und Agrarpolitik verankert wurden.