So­l­ar­be­trie­be­ne Was­ser­pum­pe auf ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb in Ja­gadhri, In­di­en

Minister Müller zum ersten „Internationalen Tag der sauberen Luft“ „Müssen mehr in den Technologietransfer investieren“

Pressemitteilung vom 07.09.2020 | Berlin – Luftverschmutzung bedroht weltweit die Gesundheit und das Klima. Um das Bewusstsein für dieses globale Problem zu schärfen, haben die Vereinten Nationen den 7. September 2020 zum ersten „International Day of Clean Air for blue skies“ erklärt. Deutschland und Südkorea sind an der Ausrichtung des Aktionstages beteiligt.

Dazu erklärte Bundesentwicklungsminister Müller: „Luftverschmutzung verursacht global größere Gesundheitsschäden als Rauchen oder Verkehrsunfälle. Weltweit führt sie jedes Jahr zu sieben Millionen frühzeitigen Todesfällen. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu Abfallentsorgung und weniger als zehn Prozent des Abfalls werden recycelt. Stattdessen wird der Müll einfach unter offenem Himmel, auf wilden Müllhalden oder auf der Straße verbrannt. 2,8 Milliarden Menschen haben zudem noch keinen Zugang zu sauberer Kochenergie oder Öfen. Auch die steigende Zahl veralteter Verkehrsmittel trägt massiv zur Luftverschmutzung bei. Vor allem die arme Bevölkerung in den Mega-Städten der Entwicklungsländer ist betroffen.

Die Industrieländer müssen dieses Problem entschlossen angehen und massiv in den Technologietransfer investieren. Deutschland setzt hier einen Schwerpunkt auf die Förderung emissionsfreier Mobilität, sauberer Lösungen zum Kochen und den Aufbau einer modernen Abfallwirtschaft.

In Indien, dem weltweit drittgrößten Treibhausgasverursacher, wächst beispielsweise der Fahrzeugbestand fünfmal schneller als die Bevölkerung. Wir unterstützen daher das Ziel Indiens, bis 2022 täglich sieben Millionen Menschen mehr für den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. Bis 2022 bauen wir zudem 100 Gigawatt Solarenergie auf, durch Solaranlagen, Solarparks und die Elektrifizierung der ländlichen Räume. Denn eine klimaschonende Entwicklung nutzt nicht nur den Menschen in Indiens Mega-Städten, sondern auch unserem Planeten.

Die Herausforderungen können aber nicht allein durch staatliche Zusammenarbeit gelöst werden. Wir brauchen zusätzlich das Engagement der Privatunternehmen. Deswegen haben wir die PREVENT Abfall Allianz zum Aufbau einer modernen Abfallwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländer gegründet. Nach einem Jahr hat die Allianz 130 Mitglieder aus Privatwirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und öffentlichen Institutionen, die in gemeinsame Projekte investieren. Das zeigt: Es geht. Wir müssen es nur machen.“