Perspektiven schaffen Minister Müller zum Globalen Flüchtlingsforum: zusätzliche Unterstützung für Kinder in Krisenländern

Pressemitteilung vom 17. Dezember 2019 | Berlin/Genf – Die UNICEF-Initiative „No lost generation“ will durch Bildungsangebote und psychosoziale Hilfe verhindern, dass in Syrien eine „verlorene Generation“ heranwächst, die nur Krieg und Zerstörung erlebt hat.

Am 17. und 18. Dezember 2019 findet in Genf das erste Globale Flüchtlingsforum zur besseren Unterstützung für Flüchtlinge und Aufnahmeländer statt. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) wird auf dem Gipfel neue Maßnahmen ankündigen, um Frauen auf der Flucht zu unterstützen und bessere Bildung für Flüchtlingskinder zu ermöglichen.

Dazu erklärt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Die weltweite Flüchtlingssituation ist nach wie vor dramatisch: 71 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – zwei Millionen Menschen mehr als im Jahr davor. Fast 90 Prozent finden Aufnahme in Entwicklungsländern. Die Auslöser sind Kriege, Hunger und Perspektivlosigkeit. Die Situation im Krisenbogen um Syrien, im Jemen oder in den Flüchtlingslagern der Rohingya bleibt katastrophal. Hauptleidtragende sind die Kinder. Auf dem Flüchtlingsforum hat das Entwicklungsministerium daher weitere 16 Millionen Euro für den multilateralen Bildungsfonds 'Education Cannot Wait' zugesagt. Der Fonds ermöglicht Schulbildung für fast zwei Millionen Kinder und Jugendliche in 18 Krisenländern.

Denn Flüchtlingspolitik fängt in den Aufnahme- und Herkunftsländern an. Wir können dort um ein Vielfaches wirksamer Flüchtlinge unterstützen und die Ursachen für Flucht verringern. Deswegen ist es ein Skandal, dass das UN-Flüchtlingswerk in diesem Jahr gerade mal etwas über die Hälfte der notwendigen finanziellen Mittel für seine Arbeit erhält.“

Frauen sind in Fluchtsituationen besonderen Gefahren ausgesetzt. Das BMZ setzt sich deshalb auch für die Stärkung der Rolle von Frauen in Friedensprozessen ein und gründet ein Aktionsnetzwerk für Frauen auf der Flucht. Das Globale Flüchtlingsforum kommt zum ersten Mal zusammen und wird künftig alle vier Jahre stattfinden. Bei dem Treffen mit Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft und Forschung stehen Fortschritte in den Themen Bildung, Arbeit, Energie und Infrastruktur im Vordergrund.

Das Bundesentwicklungsministerium hat sein Engagement für Bleibe- und Rückkehrperspektiven für Flüchtlinge in den letzten Jahren deutlich ausgebaut: Mit kurzfristig wirksamen Maßnahmen zur Notversorgung von Flüchtlingen in Camps und zum Aufbau der Basisinfrastruktur. Und mit strukturbildenden Maßnahmen wie verbesserten Bildungsangeboten für die Kinder, neuen Ausbildungsmöglichkeiten und Jobs für die jungen Menschen und der Förderung der lokalen Privatwirtschaft.

Seit 2014 hat das BMZ rund 200 Projekte in 50 Ländern unterstützt, mit denen wir fast 10 Millionen Menschen in Fluchtsituationen helfen konnten: Beispielsweise haben wir Schulbildung für eine Million Kinder ermöglicht und für 2,7 Millionen Menschen sauberes Trinkwasser und Sanitäranlagen zur Verfügung gestellt, allein in der nordirakischen Stadt Mosul haben wurde für 700.000 Menschen das Trinkwassernetz wiederaufgebaut. Mit unserem Programm Cash for Work haben wir 250.000 Jobs geschaffen, zum Beispiel für Lehrer für syrische Flüchtlingskinder oder beim Bau von Wohnungen und Straßen. Und wir haben für 600.000 Menschen den Zugang zu Gesundheitsversorgung ermöglicht.