+++ BMZ-Ticker +++ Minister Müller zur Jemen-Konferenz: Müssen schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt abwenden

1. März 2021 | Im Jemen droht im sechsten Bürgerkriegsjahr eine große Hungersnot. Deutschland sagte bei der heutigen virtuellen Geberkonferenz 200 Millionen Euro zu, darunter 73 Millionen Euro aus dem Haushalt des Entwicklungsministeriums. Den humanitären Gesamtbedarf für Jemen beziffern die Vereinten Nationen auf 3,8 Milliarden US-Dollar.

Dazu erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller:

„Im Jemen spielt sich die derzeit schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt ab. Die brutalen Kämpfe im Bürgerkrieg nehmen wieder zu, der politische Prozess kommt nicht voran. Für die Menschen ist die Lage dramatisch: 80 Prozent der 30 Millionen Menschen im Jemen benötigen humanitäre Hilfslieferungen. Zwölf Millionen Kinder sind auf Essensrationen angewiesen. Viele von ihnen kämpfen jeden Tag ums Überleben. Laut UNICEF stirbt alle zehn Minuten ein Kind an vermeidbaren Krankheiten. Das ist ein Skandal! Denn wir könnten viele von ihnen retten. Aber die UN-Hilfsprogramme sind wie im letzten Jahr massiv unterfinanziert. Viele Hilfsorganisationen mussten ihre Arbeit deutlich verringern. Wir dürfen nicht warten, bis ihnen das Geld ausgeht.“

„Deutschland baut sein Engagement aus“, so Müller weiter. „Mit den zusätzlichen Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit verstärken wir unsere Programme für Schulspeisungen, Trinkwasserversorgung und Gesundheit. Aber auch die EU und andere müssen deutlich mehr leisten.“

Das bisherige Engagement der deutschen Entwicklungspolitik:

  • Über eine Millionen Kinder haben eine sichere Mahlzeit am Tag erhalten.
  • 450 Schulen wurden instand gesetzt. Fast 500.000 Schüler – 45 Prozent von ihnen Mädchen – konnten trotz Corona so ihren Abschluss machen.
  • Für 7,5 Millionen Menschen wurde die Wasser- und Abwasserversorgung aufrecht erhalten – das ist elementar für den Kampf gegen Seuchen wie Cholera, die Millionen der geschwächten Kinder bedroht.
  • Im Rahmen unseres Corona-Sofortprogramms haben wir 12 Gesundheitseinrichtungen und 16 Isolierstationen eingerichtet, wovon eine Million Jemeniten profitieren.