Austrian World Summit Minister Müller: EU muss Green Deal auf Afrika ausweiten

Pressemitteilung vom 1. Juli 2021 | Berlin – Bundesentwicklungsminister Gerd Müller nimmt heute an der internationalen Klimakonferenz „Austrian World Summit (Externer Link)“ in Wien teil. Dabei sprach er sich für die Ausweitung des EU Green Deal auf Afrika und für die Produktion von Wasserstoff in Kooperation mit afrikanischen Ländern aus.

Solaranlage in Namibia

Solaranlage in Namibia

Solaranlage in Namibia

Minister Müller: „Auch in der Pandemie dürfen wir die Klimakrise nicht aus dem Blick verlieren. Der Klimawandel ist die zentrale Überlebens- und Entwicklungsfrage der Menschheit: Wir messen das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Besonders für die Ärmsten und Schwächsten auf der Welt sind die Klimafolgen katastrophal. Und dabei entscheidet sich der Klimawandel ganz entscheidend bei diesen Menschen, in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Allein auf dem afrikanischen Kontinent leben 600 Millionen Menschen ohne Elektrizität. Wenn sie alle zukünftig Kohlestrom erhalten, erreichen wir die Pariser Klimaziele nie.

Wir wissen, was zu tun ist, dann handeln wir doch auch! Und vermeiden wir dabei alte Investitionsfehler. Corona kann der Start aus der Klimakrise werden. Wir haben die Chance für eine Green Recovery, also einen klimaneutralen Wiederaufbau der Wirtschaft. Allerdings müssen wir schneller vorankommen: mehr CO2-Emissionen einsparen, neue CO2-Quellen vermeiden – gerade jetzt, wenn die Wirtschaft wieder anläuft – und klimaneutrales Wachstum fördern.

Deshalb muss der Europäische Green Deal der EU auf den afrikanischen Kontinent ausgeweitet werden. Mit Investitionen in saubere Energien und die Produktion von Wasserstoff zusammen mit afrikanischen Ländern kann Afrika zum grünen Kontinent der erneuerbaren Energien werden. Eine Investitions- und Innovationspartnerschaft mit Afrika muss jetzt ein Schwerpunkt der europäischen Politik werden.

Wie klimaneutrales Investieren funktionieren kann, zeigt die Green-Recovery-Initiative der Weltbank, die Reformen für den Klimaschutz in Entwicklungsländern vorantreibt. Deutschland unterstützt dieses wichtige Programm mit 20 Millionen Euro. Damit zeigt Corona auch, was möglich ist, wenn die Weltgemeinschaft an einem Strang zieht. Nie wurde so viel Aufbauhilfe mobilisiert. Vermeiden wir alte Investitionsfehler und sorgen dafür, dass die Pandemie der Start aus der Klimakrise wird.“