Klimaschutz Minister Müller: „Green Deal der EU auf Afrika erweitern. EU-Haushalt auf Zukunftsinvestitionen umstellen.“
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Solarkraftwerk in Ouarzazate, Marokko
14. Januar 2020 | Berlin – Entwicklungsminister Gerd Müller erklärte heute zu den Klimaschutzplänen der Europäischen Kommission:
„Es ist völlig richtig, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Klimaschutz zum Schwerpunkt macht. Aber der Green Deal darf nicht nur nach innen, auf Europa, gerichtet sein. Denn Klimaschutz macht nicht an den Grenzen der EU halt. Teil des Green Deals muss eine umfassende Klima- und Energiepartnerschaft mit unserem Nachbarkontinent Afrika sein. Sonst erreichen wir das 1,5-Grad-Ziel nie. Derzeit sind in Afrika 450 Kohlekraftwerke in Planung oder Bau. Wenn diese umgesetzt werden, sind die europäischen Anstrengungen so gut wie wirkungslos.
Im Rahmen des Green Deals sollte die EU ein ambitioniertes Investitions- und Innovationspaket für den Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika auflegen. Der EU-Haushalt muss dazu viel stärker auf die Förderung solcher Zukunftsinvestitionen umgestellt werden. So kann Afrika zum grünen Kontinent werden – weg von Kohle hin zu sauberer Energie und neuen Zukunftstechnologien. Denn Europa braucht mehr saubere Energie und Afrika hat ausreichend Sonne und Wasserkraft.
Als ersten Schritt sollten wir gemeinsame Plattformen zur Produktion klimaneutraler Kraftstoffe wie Methanol aufbauen, etwa in Nordafrika. Sie helfen viel wirksamer, die internationalen Klimaziele zu erreichen und schaffen gleichzeitig dringend in Afrika benötigte Arbeitsplätze für die vielen jungen Menschen.“