+++BMZ-Ticker+++ Minister Müller: Dürfen dramatische Verschärfung der Hunger-Krise nicht hinnehmen

Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister von 2013 bis 2021

Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister von 2013 bis 2021

Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister von 2013 bis 2021

13. Juli 2020 | Zum diesjährigen Welternährungsbericht der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO erklärt Bundesentwicklungsminister Müller:

„Der FAO-Bericht zeigt, wie sehr sich die Lage der hungernden Menschen in der Welt verschärft. 60 Millionen Menschen mehr als vor fünf Jahren hatten 2019 nicht genug zu essen. Alleine in Afrika leidet jede fünfte Person an Hunger. Die Corona-Krise und die Heuschreckenplage im Osten Afrikas sorgen für dramatische zusätzliche Belastungen. Schon jetzt sind durch Corona über 130 Millionen Menschen neu von Hunger bedroht, viele Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien sterben nicht am Virus, sondern an Hunger. Außerdem vernichten Heuschreckenschwärme in Ostafrika jeden Tag Nahrung, die eigentlich für 35.000 Menschen reichen würde. Um eine weitere Verschärfung im Zuge der Corona-Krise zu vermeiden, sind bis Ende des Jahres zusätzlich 10 Milliarden US-Dollar nötig.

Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass nach zehn Jahren des Rückgangs die Hungerzahlen weiter ansteigen. Nicht nur Krisen und Plagen, auch der Klimawandel und gewaltsame Konflikte zerstören die Lebensgrundlagen der Menschen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat im Zuge des Corona-Sofortprogramms kurzfristig 200 Millionen Euro für Ernährungssicherung mobilisiert. Und wir werden dieses Engagement zusammen mit unseren Partnern weiter substanziell ausbauen. Unsere Sonderinitiative 'EINEWELT ohne Hunger', mit der wir schon jetzt die Ernährungslage für Millionen von Menschen verbessern konnten, werden wir auch im Jahr 2021 aufstocken.“

Fakten zur Arbeit des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ):

  • Das BMZ investiert in Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung seit dem Jahr 2014 jährlich rund 1,5 Milliarden Euro. Damit ist Deutschland weltweit drittgrößter Geber in dem Sektor nach den USA und der Europäischen Kommission.
  • Über die Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ wird bis 2022 die Ernährungssituation für rund 4,6 Millionen Menschen verbessert.
  • Durch den Aufbau von 15 Grünen Innovationszentren wird die landwirtschaftliche Produktivität gesteigert: Mehr als eine Million Bäuerinnen und Bauern wurden bereits ausgebildet. 1,6 Millionen Betriebe konnten ihre landwirtschaftliche Produktivität um mehr als eine Tonne pro Hektar steigern.
  • Über 530.000 Menschen erhalten weltweit sicheren und fairen Zugang zu Land. Dadurch werden Konflikte um Land verringert und Anreize für nachhaltige Investitionen in die Landwirtschaft geschaffen.
Titelblatt: Umsetzung des Corona-Sofortprogramms

Umsetzung des Corona-Sofortprogramms

Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2021 | Dateigröße 2 MB, Seiten 31 Seiten