Vorläufige OECD-Zahlen Deutsche ODA-Quote 2018 verharrt bei 0,51 Prozent ohne Inlands-Flüchtlingskosten
Das geht aus den heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen der OECD für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (Official Development Assistance, kurz ODA) hervor. Wenn man die Flüchtlingskosten im Inland mit anrechnet, liegt die ODA-Quote bei 0,61 Prozent. Nachdem 2016 so erstmals das international vereinbarte Ziel von 0,7 Prozent erreicht wurde, ist der Trend wieder rückläufig.
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: „Das diesjährige Ergebnis ist für uns Auftrag und Verpflichtung, das Engagement weiter auszubauen. Jeder Euro unserer Entwicklungszusammenarbeit vor Ort kommt den Menschen direkt zu Gute, schafft Bleibeperspektiven und erzielt vor Ort ein Vielfaches an Wirkung. Wir müssen in den nächsten Jahren die ODA-Quote stabilisieren. Mit Blick auf den Haushalt 2020 darf es nicht zu einer Absenkung der Quote kommen. Sollte der vom Finanzministerium vorgelegte Finanzplan 2021 und folgend Wirklichkeit werden, würde die ODA-Quote deutlich absinken. Die globalen Herausforderungen und Krisen fordern die Entwicklungszusammenarbeit in einer völlig neuen Dimension – bei der Schaffung von Ausbildung und Jobs genauso wie beim Klimaschutz und der Überwindung von Krisen und Hungersnöten. Andere Länder wie Großbritannien, Schweden, Norwegen und Dänemark haben das 0,7-Prozent-Ziel längst erreicht.“
Insgesamt haben Bund, Länder und Kommunen 2018 über 21 Milliarden Euro in die Entwicklungszusammenarbeit investiert. Deutschland ist damit hinter den USA der zweitgrößte Entwicklungspartner bei den absoluten Werten weltweit.
Jedes Jahr im April legt die OECD ein Geber-Ranking auf Grundlage der vorläufigen ODA-Meldungen der Mitgliedsstaaten vor. Die endgültigen ODA-Zahlen für das Vorjahr gibt die OECD am Jahresende bekannt. Für die ODA-Quote, das heißt das Verhältnis von Entwicklungsausgaben zu Bruttonationaleinkommen, haben die Vereinten Nationen 1972 das Ziel von 0,7 Prozent vereinbart.