Pressemitteilung Wiederaufbau Gaza: Zivilgesellschaft und Wirtschaft unverzichtbar

5. Dezember 2025 | Wer ist bereit, sich beim Wiederaufbau Gazas zu engagieren, welche Vorschläge gibt es und was für Rahmenbedingungen braucht es vor Ort? Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat rund 100 Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft in ihr Ministerium nach Berlin eingeladen, um gemeinsam darüber zu beraten.

Foto von einem Stacheldrahtzaun.

Stacheldraht im Grenzgebiet von Israel und Gaza.

Stacheldraht im Grenzgebiet von Israel und Gaza.

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan: „Der Wiederaufbau von Gaza wird unter schwierigsten Bedingungen stattfinden. Die Weltgemeinschaft kann ihn nur gemeinsam stemmen Es ist eine Generationenaufgabe, an der sich möglichst Viele beteiligen müssen: Staaten, Zivilgesellschaft, internationale Organisationen und Privatwirtschaft. Das BMZ als für Wiederaufbau zuständiges Ministerium steht bereit, dies zu unterstützen und aktiv mitzugestalten, soweit die Rahmenbedingungen vor Ort das zulassen. Die gemeinsamen Beratungen werden einen Überblick bieten, welche Kapazitäten und Vorschläge in der Zivilgesellschaft, bei den Verbänden und in der Privatwirtschaft einbringen können. Ich bin überzeugt: Der Wiederaufbau braucht alle Kräfte und die ganze Breite an Perspektiven und Kompetenzen von Menschen und Organisationen, die Erfahrung in und mit Gaza haben. Klar ist: Unverzichtbare Voraussetzung für den Wiederaufbau ist ein stabiler Frieden.“

An der heutigen Dialogveranstaltung nehmen diplomatische Vertretungen, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Wirtschaftsverbände, Stiftungen, palästinensische Diaspora und entwicklungspolitische Durchführungsorganisationen teil. Die Teilnehmenden verfügen zum Teil über langjährige Erfahrung in Gaza und stehen bereit, wieder aktiv zu werden.

Voraussetzung für den Beginn eines nachhaltigen Wiederaufbauprozesses ist ein dauerhafter Frieden. Darauf gibt es mit der Unterstützung des UN-Sicherheitsrats für den 20-Punkte-Friedensplan eine politische Chance. Es gilt auch, dass die Terrororganisation Hamas keine Verantwortung mehr haben darf.

Auch kurzfristig steht das BMZ bereit, zu helfen – und tut dies auch bereits dort, wo es möglich ist. So hat das Ministerium 850 temporäre Unterkünfte bereitgestellt, deren Einfuhr die israelischen Behörden noch genehmigen müssen. Darauf drängen wir. Zudem sollen in den nächsten Wochen Familien mit Zelten unterstützt werden. Diese können mit vor Ort verfügbaren Materialien hergestellt werden, so dass keine Einfuhrgenehmigungen erforderlich sind. Aktuell ist eine erste Ladung von 800 BMZ-finanzierten Zelten in der Produktion, weitere 500 Zelte folgen.

Zum Vermeiden von Seuchen und zur Wasserversorgung unterstützt das BMZ auch den Bau von Latrinen und das Aufstellen von Wassertanks, die ebenfalls vor Ort hergestellt werden. Diese werden in den kommenden Wochen nach und nach an Binnenflüchtlinge verteilt. Zusätzlich werden verstärkt lokal produzierende Kleinunternehmen gefördert - vor allem im Bereich der Grundversorgung und Lebensmittelproduktion.