Weltweite Bekämpfung von Covid-19 Verbesserter Zugang zu Sauerstoff dringend erforderlich

21. Juni 2022 | Deutschland schließt sich heute vier weiteren Geberländern, multilateralen Organisationen und Stiftungen an, die eine Reihe gemeinsamer Beiträge angekündigt haben, um in Ländern mit niedrigem oder niedrigem mittlerem Einkommen (LMICs) die deutlichen Engpässe bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Sauerstoff zu überwinden.

Ein Covid-19-Patient in Tansania wird mit Sauerstoff versorgt.

Ein Covid-19-Patient in Tansania wird mit Sauerstoff versorgt.

Ein Covid-19-Patient in Tansania wird mit Sauerstoff versorgt.

Das betrifft auch die Versorgung von Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind und stationär behandelt werden. Deutschland, das aktuell den Vorsitz der G7 innehat, übernimmt auch im Jahr 2022 seinen „fairen Anteil“ am Koordinierungsmechanismus Access to Covid-19 Tools Accelerator (ACT-A). Etwa 200 Millionen US-Dollar der ACT-A-Mittel sind für Diagnose- und Therapiezwecke einschließlich Sauerstoff vorgesehen.

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, äußerte dazu: „ACT-A benötigt zusätzlich eine Milliarde US-Dollar für die Versorgung schwerkranker Patientinnen und Patienten mit Sauerstoff. Deutschland hat seinen fairen Beitrag geleistet und wird sich auch weiterhin für eine ausgewogene Finanzierung aller ACT-A-Säulen einsetzen. Ich appelliere an andere Geber, sich dem anzuschließen! Mit unserem gemeinsamen Engagement für ACT-A stärken wir Gesundheitssysteme und fördern die Krisenprävention und -vorsorge. Dies dient der Rettung von Menschenleben und letztlich dem Wohl aller.“

Aus den ACT-A-Mitteln werden auch die Maßnahmen des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria und von Unitaid im Bereich Sauerstoffversorgung entscheidend unterstützt. Ziel ist es, den Zugang zu Sauerstoff zu verbessern, Leben zu retten und für zukünftige Krisen besser gewappnet zu sein. Darüber hinaus investiert Deutschland im Rahmen von bilateralen Programmen, beispielsweise einer Kooperation mit der Charité Berlin in Tansania, in Sauerstoffgeräte und Schulungen vor Ort.

Bereits vor der Covid-19-Pandemie war der Zugang zu medizinischem Sauerstoff in der Mehrzahl der LMICs nicht ausreichend, um den Bedarf der Gesundheitssysteme zu decken. Neben Covid-19-Patienten gibt es eine große Patientenpopulation, die ebenfalls auf Sauerstofftherapie angewiesen ist, wie beispielsweise Neugeborene mit Atemnotsyndrom, Kinder mit Lungenentzündung, Sepsis und/oder einem angeborenen Herzfehler, Erwachsene mit Tuberkulose, Malaria und/oder HIV/AIDS und/oder mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD, sowie Patientinnen und Patienten, bei denen ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist.

Vor der Pandemie hielt man in großen Teilen der Welt den Zugang zu Sauerstoff für selbstverständlich. Seit den Schlagzeilen über Sauerstoffmangel und seine tragischen Folgen hat sich das geändert. Zugang zu Sauerstoff ist mittlerweile ein wesentliches Element der Covid-19-Pandemiebekämpfung. Sauerstoff ist essenziell für die Behandlung von schweren Covid-19-Fällen. 75 Prozent aller hospitalisierten Patientinnen und Patienten können allein durch Sauerstofftherapie überleben. Ohne Sauerstoff würden diese Menschen sterben.

Während der Pandemie haben Geber weltweit über 800 Millionen US-Dollar an Finanzierungsbeiträgen mobilisiert, um Sauerstoffengpässe in den LMICs abzuwenden. Diese Investitionen haben bereits Millionen von Patientinnen und Patienten geholfen und werden auch weiterhin wesentliche Bestandteile der Systeme zur Bekämpfung künftiger gesundheitlicher Notlagen sein. Aber das reicht nicht aus. Allein für die Vermeidung weiterer Sauerstoffengpässe in LMICs im kommenden Jahr werden zusätzliche Mittel in Höhe von einer Milliarde US-Dollar benötigt. Deutschland würde weitere Unterstützung von Regierungen, Stiftungen, vermögenden Privatpersonen und dem Privatsektor sehr begrüßen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen, die schwer an Covid-19 erkrankt sind oder an anderen Krankheiten leiden, sterben müssen, weil es in medizinischen Einrichtungen an Sauerstoff fehlt.

Zu den Gebern, die heute weitere Beiträge angekündigt haben, zählen die deutsche Bundesregierung, der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, die Skoll Foundation, Unitaid sowie die U.S. Agency for International Development (USAID).