Statement Bundesentwicklungsministerin Alabali Radovan zum UNHCR-Weltflüchtlingsbericht
„Kein Mensch flieht freiwillig. 122 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Krisen und Verfolgung – so viele wie nie zuvor. Die meisten Menschen wollen möglichst nahe ihrer Heimat bleiben, sie suchen entweder im eigenen Land oder in Nachbarstaaten Zuflucht. Es sind Länder wie Jordanien, der Libanon, Äthiopien oder Kenia, die die Hauptlast schultern und dabei Enormes leisten. Doch vielerorts fehlt es an Unterkünften, Jobs, an medizinischer Versorgung und Schulen für die Kinder. Mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützen wir die Aufnahmeländer, damit sie Geflüchtete gut versorgen und ihnen Perspektiven bieten können.
Für mich ist das eine Frage von Mitmenschlichkeit und Solidarität. Es liegt aber auch im Interesse Deutschlands, wenn Menschen in der Nähe ihrer Heimat bleiben können und sich nicht auf die gefährliche Weiterflucht nach Europa machen müssen. Nichts verringert Flucht besser als Chancen und Perspektiven vor Ort.“
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Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) arbeitet mit zahlreichen Aufnahmeländern zusammen, um Menschen auf der Flucht akut zu helfen und langfristige Perspektiven zu schaffen. Über die Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ erhalten Geflüchtete, aufnehmende Gemeinden, Binnenvertriebene und Rückkehrende Unterstützung. Damit können beispielsweise geflüchtete Kinder zur Schule gehen und ihre Eltern eine Berufsausbildung machen und eigenes Einkommen erwirtschaften. Außerdem wird mit Mitteln der deutschen Entwicklungszusammenarbeit der Zugang zu sauberem Wasser, zu Sanitäranlagen sowie Energie verbessert. Davon profitieren nicht nur die Menschen in den Flüchtlingscamps, sondern auch die lokale Bevölkerung. Das ist wichtig, um die Akzeptanz für Geflüchtete und damit das Zusammenleben in den Aufnahmeländern zu stärken.