Pressemitteilung Für das Recht aller Frauen auf körperliche Selbstbestimmung: Reem Alabali Radovan tritt „SheDecides“ bei
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan: „Das Recht von Mädchen und Frauen, selbst über ihren Körper zu bestimmen, gerät weltweit zunehmend unter Druck. Aber: Der Körper einer Frau darf niemals Gegenstand politischer Richtungskämpfe werden. Jede Frau muss selbst über ihren Körper und ihre Familienplanung entscheiden können. Die Rechte der Frauen, die unsere Mütter und Großmütter erkämpft haben, müssen jeden Tag aufs Neue verteidigt werden. Denn heute entscheidet sich, wie frei unsere Töchter in der Zukunft über ihre Körper entscheiden können.“
„SheDecides“ bringt führende Stimmen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammen, die sich gemeinsam für das weltweite Recht auf selbstbestimmte Familienplanung und für die sexuelle Gesundheit von Frauen einsetzen. Zu den hochrangigen „Champions“ der 2017 gegründeten Advocacy-Bewegung gehören neben Alabali Radovan unter anderem auch der französische Außenminister Jean-Noël Barrot und die südafrikanische Ministerin für soziale Entwicklung Sisisi Tolashe.
Weltweit haben rund 250 Millionen Frauen keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. In vielen Entwicklungsländern kann fast die Hälfte der Frauen nicht selbst entscheiden, ob sie mit ihrem Partner Sex haben, dabei verhüten oder ob sie von Frauenärzt*innen versorgt werden. Die Folge: Fast die Hälfte aller Schwangerschaften weltweit sind ungewollt.
Gleichzeitig erstarken weltweit Bewegungen, die Fortschritte bei der Selbstbestimmung von Frauen und der Gleichberechtigung der Geschlechter in Frage stellen („gender backlash“). Zudem geht die internationale Finanzierung für Mutter-Kind-Gesundheit und Familienplanung stark zurück – mit gravierenden Folgen: Medikamente und Verhütungsmittel fehlen, Kliniken müssen schließen, Beratung und Aufklärung für Frauen und Mädchen brechen weg. Allein die Kürzungen der US-Hilfsgelder werden voraussichtlich zu rund 17 Millionen ungewollten Schwangerschaften und zehntausenden vermeidbaren Todesfällen bei Müttern führen.
Dass Mädchen und Frauen über ihre Körper selbst bestimmen können, ist ein wichtiges Anliegen der deutschen Entwicklungspolitik und ein zentrales Ziel der UN Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) engagiert sich daher in vielen seiner Partnerländer dafür, dass Hebammen ausgebildet werden, Frauen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln bekommen und Mädchen und Jungen Sexualaufklärung erhalten.
Internationaler Dialog für Bevölkerung und nachhaltige Entwicklung in Berlin
Ihren Beitritt zu „SheDecides“ verkündete Alabali Radovan beim diesjährigen Internationalen Dialog für Bevölkerung und Entwicklung, der heute in Berlin stattfindet. Rund 120 Vertreter*innen aus Afrika, Europa und weiteren Ländern des Globalen Südens tauschen sich hier darüber aus, wie die sexuellen und reproduktiven Rechte von Mädchen und Frauen verwirklicht werden können. Das Treffen wird von der Bayer AG, der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), dem (BMZ), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der International Planned Parenthood Federation (IPPF) organisiert und findet seit über 20 Jahren jährlich in Berlin statt.