Pressemitteilung Inklusion auch in Krisen und Kriegsgebieten essentiell

3. Dezember 2025 | Menschen mit Behinderungen machen rund 15 Prozent der Weltbevölkerung aus. Ein großer Teil lebt in den Partnerländern, in denen die Versorgung mit Hilfsmitteln wie Prothesen, Rollstühlen oder Hörgeräten dramatisch ist. Das Entwicklungsministerium (BMZ) hat bei seinen Vorhaben Menschen mit Behinderung daher besonders im Blick. Zum Welttag der Menschen mit Behinderung startet das Ministerium die Aktion „15 für 100“. Im Rahmen der Social-Media-Aktion zeigen Influencerinnen und Influencer, was es für sie bedeutet, wenn 15 Prozent einer Gesellschaft unsichtbar bleiben.

Foto von junger Frau im Rollstuhl umringt von Freunden

Junge Frau im Rollstuhl umringt von Freunden, Nkhoma, Malawi

Junge Frau im Rollstuhl umringt von Freunden, Nkhoma, Malawi

Reem Alabali Radovan, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Inklusion ist ein Menschenrecht – überall auf der Welt. Doch viel zu häufig steht es nur auf dem Papier. Besonders schwer haben es Menschen mit Behinderung in den Krisen- und Kriegsgebieten: Gehörlose hören die Warntöne von Sirenen nicht, Rollstuhlfahrer können nicht so schnell vor einem Angriff fliehen, Blinden fällt es schwerer, sich zur Verteilung von Lebensmitteln in eine Warteschlage zu stellen. Inklusion ist deshalb ein echter Lebensretter und ein essentieller Teil unserer Entwicklungspolitik.“

Einer von UNICEF koordinierten Studie zufolge haben Menschen mit Behinderung eine im weltweiten Durchschnitt um 14 Jahre geringere Lebenserwartung als Menschen ohne Behinderung. In den ärmsten Ländern beträgt die Lücke 23 Jahre, in den reichsten Ländern zehn Jahre. Auch beim Zugang zu Therapien und Hilfsmitteln bestehen erhebliche Unterschiede: Während in den reichsten Ländern 88 Prozent der Menschen mit Behinderung Hilfsmittel nutzen können, sind es in den ärmsten Ländern nur elf Prozent. Und während in den reichsten Ländern auf eine Million Einwohner mehr als 900 Physiotherapeuten kommen, sind es in ärmeren Ländern weniger als 30. Ebenso stehen in Ländern wie den USA und Australien mehr als 300 Sprachtherapeutinnen und Logopäden pro einer Million Einwohner zur Verfügung, in manchen Ländern Afrikas keine einzige.

Bereits im April richtete das Ministerium gemeinsam mit Jordanien und der International Disability Alliance in Berlin den Weltgipfel für Menschen mit Behinderung aus. Die teilnehmenden Länder und viele Organisationen verpflichteten sich, das Thema Inklusion zu stärken. Mit der Amman-Berlin Deklaration haben sich mittlerweile mehr als 100 Regierungen, internationale Organisationen und Entwicklungsbanken u. a. zu dem Ziel bekannt, 15 Prozent aller Projekte in den Partnerländern auf das Ziel der Inklusion von Menschen mit Behinderungen auszurichten. Das BMZ unterstützt die Partnerländer mit Trainings und weiteren Maßnahmen in der Umsetzung.

Zum Thema Inklusion startet das BMZ auch eine Social-Media-Aktion mit Influencerinnen und Influencern, die selbst eine Behinderung haben. Sie zeigen, was es für sie bedeutet, wenn 15 Prozent an Teilhabe fehlen.

Die Influencer*innen @HUELYA_DENNIS, @MATILDAJLTT, @TWOANDADOWNMEN, @MR.BLINDLIFE, @ANDREDIETZ, @NATALIE.DEDREUX, @ITSLEOALINO und @GINARUHL posten ihre Videos am 03.12.2025 auf Social Media.

Sie können die Aktion auf Instagram und Tiktok verfolgen, etwa unter

Hᴜ̈ʟʏᴀ Mᴀʀǫᴜᴀʀᴅᴛ (@huelya_dennis) • Instagram-Fotos und -Videos (Externer Link)

Matilda (@matildajltt) • Instagram-Fotos und -Videos (Externer Link)

Kalle, Erik & Mads (@twoandadownmen) • Instagram-Fotos und -Videos (Externer Link)

André Dietz (@andredietz) • Instagram-Fotos und -Videos (Externer Link)

Natalie Dedreux (@natalie.dedreux) • Instagram-Fotos und -Videos (Externer Link)

Mr. BlindLife (@mr.blindlife) • Instagram-Fotos und -Videos (Externer Link)

itsleoalino (@itsleoalino) | TikTok (Externer Link)

Einarmige Prinzessin (@gina.ruhl) | TikTok (Externer Link)