Hochrangiges Politisches Forum (HLPF) in New York Deutschland setzt auf verstärkte internationale Zusammenarbeit zur Umsetzung der Agenda 2030
22. Juli 2025 | Deutschland präsentiert heute seinen dritten Freiwilligen Staatenbericht (Voluntary National Review, VNR) vor den Vereinten Nationen in New York. Im Rahmen des jährlichen Hochrangigen Politischen Forums (HLPF) kommen dort Vertreter*innen von Regierungen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um den Fortschritt bei der Umsetzung der Agenda 2030 zu bewerten. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium (BMZ), Dr. Bärbel Kofler, und ihre Amtskollegin Rita Schwarzelühr-Sutter aus dem Bundesumweltministerium (BMUKN) vertreten die Bundesregierung gemeinsam in New York.
Die Verabschiedung der Agenda 2030 vor zehn Jahren galt als historischer Meilenstein für den Multilateralismus. Denn mit ihr hat sich die Weltgemeinschaft auf 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) geeinigt, um bis 2030 Armut zu beenden, die Umwelt zu schützen und ein gerechtes, friedliches Zusammenleben weltweit zu fördern. Doch nun ringt die Weltgemeinschaft um gemeinsame Lösungen zur Erreichung dieser Ziele.
Dr. Bärbel Kofler: „Die weltweiten Krisen und die geopolitischen Spannungen haben die Weltgemeinschaft bei der Erreichung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele zurückgeworfen, und der weitgehende Rückzug der USA aus der internationalen Zusammenarbeit verschärft die Lage noch einmal mehr. Doch gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir als internationale Gemeinschaft zusammenstehen und an einem Strang ziehen. Hier in New York verständigen wir uns darüber, wie wir unter dem Dach der Vereinten Nationen in Zukunft besser zusammenarbeiten können und welche gemeinsamen Interessen wir als Mitgliedsstaaten haben. Ich bin hier, um Allianzen zu schmieden. Deutschland bleibt ein verlässlicher Partner und setzt sich mit Nachdruck für die Umsetzung der Agenda 2030 ein. In New York bietet sich uns die Gelegenheit, den Weg für eine nachhaltige Zukunft zu ebnen.“
Rita Schwarzelühr-Sutter: „Unser Klima steckt in der Krise, unsere Arten sterben, unsere Meere, unsere Natur sind vermüllt – das sind globale Herausforderungen. Alle Länder, alle Menschen sind betroffen. Unsere natürlichen Lebensgrundlagen sind weltweit bedroht. Die 2030-Agenda zeigt uns den Weg, wie wir dem gemeinsam begegnen können. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Agenda konsequent umsetzen, und zwar beschleunigt. Das ist der Schlüssel für echten Fortschritt. Dafür braucht es ökologische Innovationen, eine naturverträgliche und klimaneutrale Wirtschaftsweise sowie starke, globale Partnerschaften. Nur gemeinsam können wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen und eine gerechte, nachhaltige Zukunft für alle sichern. Dafür lohnt sich unser Einsatz.“
Das HLPF ist das zentrale internationale Forum, auf dem die Weltgemeinschaft gemeinsam Bericht über den Fortschritt bei der Agenda 2030 und ihrer 17 Nachhaltigkeitsziele ablegt. Laut dem SDG-Fortschrittsbericht 2025 des Generalsekretärs der Vereinten Nationen werden weltweit nur etwa 20 Prozent der Ziele erreicht, wenn die Umsetzung nicht massiv beschleunigt wird. Die Folgen der Klimawandels, von Kriegen und Konflikten sowie wirtschaftlicher Schocks lassen die Fortschritte bei den SDGs weit hinter dem notwendigen Umfang und Tempo zurück.
In seinem mittlerweile dritten Freiwilligen Staatenbericht zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele in, mit und durch Deutschland unterstreicht die deutsche Delegation die Bedeutung einer breiten gesellschaftlichen Beteiligung. Die in Deutschland erreichten Fortschritte beispielsweise bei der Gleichstellung der Geschlechter (SDG 5) oder dem Ausbau erneuerbarer Energien (SDG 7) wurden auch erreicht, weil Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Länder und Kommunen sowie junge Menschen sich aktiv beteiligt haben. Neben Deutschland legen in diesem Jahr 36 weitere Länder einen Freiwilligen Staatenbericht vor.
Auch in diesem Jahr hat die Bundesregierung ein Side Event ausgerichtet. Unter dem Titel „Unlocking the Power of the Ocean: Turning the Tide“ diskutierten Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Minister*innen die Möglichkeiten für einen besseren Schutz der Weltmeere (SDG 14) und die Auswirkungen auf menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum (SDG 8), beispielsweise im maritimen Sektor. Im globalen Biodiversitätsrahmen hatte sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, bis 2030 insgesamt 30 Prozent der weltweiten Meeresoberfläche unter Schutz zu stellen. Mit den bisherigen zehn Prozent an Meeresschutzgebieten ist die internationale Gemeinschaft noch weit von diesem Ziel entfernt. Im gestrigen Side Event wurden Lösungsansätze wie etwa der von Deutschland mit ins Leben gerufene Blue Action Fund diskutiert, mit denen mehr Ressourcen mobilisiert und Fortschritte beschleunigt werden sollen.
Das HLPF steht dieses Jahr unter dem Motto „Advancing sustainable, inclusive, science- and evidence-based solutions for the 2030 Agenda and its SDGs for leaving no one behind“. Der deutsche Staatenbericht (Externer Link) baut auf der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) (Externer Link) auf.