Austausch Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan und UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell sprechen zur Lage der Kinder in Gaza

Pressemitteilung vom 23. Mai 2025 | Heute haben Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan und UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell im Rahmen eines Telefonates über die Lage der Kinder in Gaza gesprochen. Angesichts der sich weiter zuspitzenden Notlage waren sich beide einig, dass die Lage der Zivilbevölkerung und insbesondere der Kinder katastrophal ist und weitere Hilfslieferungen dringend bei den Menschen in Gaza ankommen müssen.

Nach dem Telefonat sagte Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan:

„Der schreckliche Terrorangriff der Hamas und der andauernde Krieg in Gaza verursachen bei den Menschen vor Ort unermessliches Leid. Die Bemühungen um einen Waffenstillstand dürfen gerade jetzt nicht nachlassen. Die Geiseln müssen endlich alle freigelassen werden. Und die israelische Regierung muss unverzüglich ihre humanitäre Verpflichtung erfüllen und die ungehinderte Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen sowie deren Verteilung im gesamten Gazastreifen ermöglichen. Das, was an Hilfe jetzt zugelassen wird, reicht bei weitem nicht aus. Über zwei Millionen Menschen drohen zu verhungern. Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen trifft die Schwächsten mit besonderer Härte: Zehntausende Kinder wurden Berichten zufolge getötet, verletzt, traumatisiert und leiden Hunger. Der besondere Schutz von Kindern in Kriegen ist keine Verhandlungssache, sondern eine völkerrechtliche Verpflichtung. Die hungernden Kinder, Frauen und Männer können nicht länger auf die lebensrettende Unterstützung warten. Die Versorgung der Menschen können nur die Vereinten Nationen leisten. Sie sind in dieser Rolle unersetzlich. Es ist jetzt an der Regierung Netanjahus, alles dafür zu tun, dass die Hilfe vollumfänglich die notleidenden Menschen erreicht. Deutschland steht bereit, die Vereinten Nationen bei ihrer wichtigen Arbeit weiter zu unterstützen, um die Not in Gaza zu lindern und Perspektiven für die Menschen in den Palästinensischen Gebieten zu schaffen. Gleichzeitig setzt sich die Bundesregierung weiterhin mit Nachdruck für eine Zweistaatenlösung ein, die die einzige Möglichkeit bleibt, Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenserinnen und Palästinenser zu schaffen und langfristige Stabilität in der Region zu gewährleisten.“

Weitere Informationen zur Lage der Kinder in Gaza von UNICEF

Die große Not der Kinder hat sich durch die fast dreimonatige Blockade der Hilfslieferungen verschärft. Laut Berichten wurden allein in den vergangenen zwei Monaten fast 1.100 Kinder bei Angriffen im Gazastreifen getötet.

Das Überleben der Kinder ist nicht nur durch Bomben und Kugeln gefährdet – auch die untragbaren Lebensbedingungen bringen sie in Gefahr. Mit jedem weiteren Tag ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff steigt das Risiko, dass sie verhungern, erkranken und sterben.

Die gesamte Bevölkerung in Gaza leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit. Laut dem Bericht der Integrierten Klassifikation zur Ernährungssicherheit (IPC) sind 470.000 Menschen vom Hunger bedroht. Besonders betroffen sind die Kinder: Mehr als 71.000 von ihnen droht Mangelernährung, rund 14.000 von ihnen schwere Mangelernährung, wenn der Zugang zu Nahrung und Hilfsgütern unzureichend bleibt.

Auch die psychischen Auswirkungen des Krieges auf die Kinder sind gravierend: Die Kinder kämpfen mit den Folgen traumatischer Erlebnisse und dem Verlust ihrer Familien oder Freund*innen.

Die UNICEF-Hilfe für Kinder geht trotz enormer Herausforderungen weiter. So liefert UNICEF beispielsweise weiterhin Trinkwasser und untersucht und behandelt schwer mangelernährte Kinder. Zudem sorgt UNICEF dafür, dass Kinder geimpft werden und leistet psychosoziale Hilfe.