Statement Zur Bekanntgabe der offiziellen Auflösung von USAID durch US-Außenminister Marco Rubio erklärt Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan:
2. Juli 2025 | „Über sechs Jahrzehnte hat USAID weltweit Menschen aus größter Armut befreit, Krankheiten zurückgedrängt, ganze Regionen stabilisiert und Demokratien gestärkt. Die Auflösung schmerzt nicht nur alle, die sich für Solidarität und Menschlichkeit in der Welt einsetzen, sie hat dramatische Folgen. Bis zu 14 Millionen Menschen könnte der abrupte Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit bis 2030 das Leben kosten, darunter 4,5 Millionen Kinder. Aufgrund weltweit sinkender Hilfsgelder muss das Welternährungsprogramm die Rationen für Flüchtlinge aus dem Sudan kürzen: In Uganda müssen Geflüchtete von 500 Kalorien am Tag leben; das sind weniger als 150 Gramm Reis.
Weder Deutschland noch Europa können die Lücke füllen, die die USA als bislang mit Abstand weltweit größter Geber hinterlassen. Aber wir müssen das Schlimmste verhindern. Mit dem Rückzug der USA ist Deutschland nun in vielen Bereichen der größte Geber. Dieses neue Gewicht will ich nutzen, um die Neuordnung der internationalen Zusammenarbeit strategisch mitzugestalten. Ich setze jetzt darauf, dass wir in der EU noch enger zusammenarbeiten und die unersetzlichen Vereinten Nationen durch Reformen fit machen für eine Zukunft ohne USAID. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bleibt verlässlich, auch in den nächsten Jahren.“