Statement Entwicklungsministerin Alabali Radovan zum Pandemieabkommen

20. Mai 2025 | Heute hat die Weltgesundheitsversammlung der WHO ein Pandemieabkommen beschlossen. Dazu erklärt Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan:

„Es ist eine gute Nachricht für das globale Miteinander, dass sich die Weltgemeinschaft auf ein Pandemieabkommen geeinigt hat. Das Abkommen ist eine Lehre aus der Corona-Pandemie, als sich die Länder des Globalen Südens bei der Verteilung von Impfstoffen hinten anstellen mussten. Das hat nicht nur im Kampf gegen die Pandemie geschadet, es hat auch viel Vertrauen zerstört. Mit dem Abkommen nimmt sich die Weltgemeinschaft vor: In Zukunft soll es gerechter zugehen.

Die Weltgemeinschaft setzt damit auch ein wichtiges Zeichen für Solidarität und Multilateralismus – und gegen den Trend zu Alleingängen, der am Ende allen schadet.“

Weitere Informationen zum Pandemieabkommen

Um die Verfügbarkeit von Impfstoffen und Therapeutika zu verbessern und eine gerechte globale Verteilung im Pandemiefall zu koordinieren, soll ein Lieferketten- und Logistiknetzwerk aufgebaut werden. Insbesondere in Entwicklungsländern soll der Aufbau von Produktionskapazitäten für Impfstoffe und Therapeutika gefördert werden, unter anderem durch Technologietransfer auf freiwilliger Basis.

Außerdem soll ein Zugangs- und Vorteilsausgleichsmechanismus (PABS / Pathogen Access and Benefit Sharing Mechanism) ausgehandelt werden: Länder verpflichten sich, Daten zu Erregern für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Unternehmen, die diese Daten zur Entwicklung von Impfstoffen nutzen möchten, verpflichten sich dazu, der WHO 10 Prozent der Impfstoffe kostenlos zur globalen Verteilung zur Verfügung zu stellen.

Dadurch können Krankheitsausbrüche schneller kontrolliert und Pandemien verhindert werden, wovon letztendlich alle profitieren.

Auch zur Prävention wurden wichtige Regelungen getroffen, um Pandemien gar nicht erst entstehen zu lassen, etwa durch ein besseres Monitoring von Krankheitserregern mit Pandemiepotenzial.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird die Umsetzung des Pandemieabkommens mit seinen Instrumenten unterstützen, unter anderem durch:

  • Förderung der Impfstoffproduktion in Entwicklungsländern,
  • Stärkung der Laborinfrastruktur in Entwicklungsländern zur frühzeitigen Erkennung von gefährlichen Krankheitserregern,
  • Stärkung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern von der lokalen bis zur Regierungsebene.