Standbild aus dem Film "No U-Turn" von Ike Nnaebue

Internationale Filmfestspiele Den Blick verändern: Afrikanische Filme auf der Berlinale

Pressemitteilung vom 14. Februar 2022 | Berlin – Zwei vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Dokumentarfilme aus Afrika feiern heute Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin.

Der Film „No Simple Way Home“ der südsudanesischen Regisseurin Akuol de Mabior und der Film „No U-Turn“ des nigerianischen Regisseurs Ike Nnaebue werden in der Festival-Sektion Panorama gezeigt und sind damit im Rennen um den Publikums-Preis für den beliebtesten Spiel- und Dokumentarfilm. Beide Filme entstanden im Dokumentarfilm-Projekt Generation Africa. Das BMZ fördert das Projekt der südafrikanischen Nichtregierungsorganisation STEPS in Kooperation mit der Deutschen Welle Akademie.

Standbild aus dem Film "No Simple Way Home" von Akuol de Mabior

Standbild aus dem Film „No Simple Way Home“ von Akuol de Mabior

Standbild aus dem Film No Simple Way Home von Akuol de Mabior

Mit No Simple Way Home wird erstmals ein Filmbeitrag aus Südsudan bei einer Berlinale zu sehen sein. Die Regiedebütantin Akuol de Mabior begleitet ihre Mutter Rebecca Nyandeng auf ihrem Weg, die erste Vizepräsidentin des Landes zu werden. Rebeccas größter Wunsch dabei ist, dass ihre Kinder und die Kinder ihrer Landsleute ein erfülltes Leben in ihrer südsudanesischen Heimat führen können.

In dem Film No U-Turn zeichnet der Nollywood-Filmemacher Ike Nnaebue eine Reise nach, die er vor 26 Jahren unternahm: Als junger Mann verließ er Nigeria, um auf dem Landweg nach Europa zu gelangen. Heute trifft er auf Menschen, die – wie er damals – auf der Suche nach einem besseren Leben sind. In Gesprächen geht er der Frage nach, warum sich diese jungen Menschen trotz aller Gefahren auf den Weg nach Europa machen.

Bereits seit einigen Jahren fördert das Bundesentwicklungsministerium Filmschaffende in Afrika. Aus dem bisherigen Engagement sind über die Ausbildung und Professionalisierung von fast 1.500 Filmemacherinnen und Filmemachern aus 18 afrikanischen Ländern mehrere Spielfilme entstanden, die internationale Filmpreise gewonnen haben.

In vielen Ländern Afrikas zählt die Filmwirtschaft zu den wachstumsstärksten Branchen mit guten Jobaussichten für junge Menschen. Nigeria hat weltweit den am schnellsten wachsenden Unterhaltungssektor. Die dortige Filmbranche setzt jedes Jahr Millionen um; Nollywood ist die zweitgrößte Filmindustrie der Welt und produziert pro Jahr doppelt so viele Filme wie Hollywood.

Zu den Zielen des BMZ-Engagements zählt die Meinungsbildung in afrikanischen Ländern, aber auch bei uns. Außerdem stärkt das BMZ gut ausgebildete Filmemacherinnen und Filmemacher dabei, in der dynamisch wachsenden Filmbranche vieler afrikanischer Länder beruflich Fuß zu fassen. So entstehen neue Einkommens- und Investitionsmöglichkeiten in Afrika. Denn Kreativität ist auch ein Wirtschaftsfaktor.

Alle Filme des Projekts Generation Africa werden im Frühsommer 2022 vom deutsch-französischen Fernsehsender Arte ausgestrahlt.