Globalisierung gerecht gestalten Lieferketten

Die Globalisierung der Wirtschaftskreisläufe hat dazu geführt, dass Unternehmen viele Produktionsschritte in weit entfernte Länder verlagern. So legt ein T-Shirt heute etwa 18.000 Kilometer zurück, bis es bei uns im Laden liegt. Inzwischen basieren rund 80 Prozent des Welthandels auf globalen Wertschöpfungsketten. Sie bilden die Existenzgrundlage für mehr als 450 Millionen Menschen.

Die Globalisierung hat aber auch Schattenseiten. Viele der Produkte und Rohstoffe, die unser Leben erleichtern, werden unter untragbaren Arbeits- und Umweltbedingungen, für Hungerlöhne oder sogar mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt oder abgebaut.

Unser Wohlstand und die wirtschaftlichen Chancen der Entwicklungs- und Schwellenländer sind durch Lieferketten eng miteinander verbunden. Das bedeutet, dass wir Verantwortung tragen – denn am Anfang jeder Lieferkette steht ein Mensch.


Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte übernehmen Das deutsche Lieferkettengesetz

Arbeiterin in einer Fabrik in Bangladesch

Um den Schutz der Menschenrechte entlang der weltweiten Lieferketten zu verbessern und zum Beispiel Kinder- und Zwangsarbeit zu verhindern und für Mensch und Umwelt gefährliche Stoffe zu verbieten, hat sich das Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit dem Bundesarbeitsministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium im Februar 2021 auf den Entwurf für ein Lieferkettengesetz geeinigt.

cover lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Auswirkungen auf Unternehmen in Partnerländern und staatliche Unterstützungsangebote

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2023 | Dateigröße 385 KB, Seiten 5 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf am 3. März auf den Weg gebracht. Der Bundestag hat das Gesetz am 11. Juni 2021 beschlossen. Am 25. Juni 2021 hat der Bundesrat das Gesetz gebilligt.

Das Gesetz mit dem offiziellen Namen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) gilt seit 2023 zunächst für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ab 2024 dann für Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die Unternehmen werden gemäß der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (Externer Link) verpflichtet, zu ermitteln, inwieweit ihre Geschäftstätigkeit zu Menschenrechtsverletzungen führen kann. Die Sorgfaltspflichten der Unternehmen erstrecken sich dabei auf ihre gesamte Lieferkette – vom Rohstoff bis zum fertigen Verkaufsprodukt.

Sie müssen Maßnahmen ergreifen, um Verstößen gegen grundlegende Menschenrechtsstandards vorzubeugen und einen Beschwerdemechanismus für Betroffene einführen.

Mädchen in Nepal arbeiten in einer Ziegelei.

Die Anforderungen sind nach dem Einflussvermögen der Unternehmen abgestuft. Im eigenen Unternehmen und bei den unmittelbaren Zulieferbetrieben müssen sie die Achtung der Menschenrechte sicherstellen, zum Beispiel das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit und die Einhaltung international anerkannter Sozialstandards, wie den ILO-Kernarbeitsnormen. Bei Verstößen müssen sie umgehend Abhilfemaßnahmen ergreifen.

Bei mittelbaren Lieferanten gilt die Sorgfaltspflicht anlassbezogen. Hier müssen Unternehmen nur nachforschen und aktiv werden, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen erfahren.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist für die Kontrolle der Einhaltung des Gesetzes und für Sanktionen bei Verstößen zuständig.

Weitere Informationen über das Lieferkettengesetz finden Sie hier (Externer Link).

Die EU-Lieferketten-Richtlinie

Titelseite der Publikation: BMZ-Unterstützungsangebote für Unternehmen zur Umsetzung ihrer Sorgfaltspflichten für faire Lieferketten

BMZ-Unterstützungsangebote für Unternehmen zur Umsetzung ihrer Sorgfaltspflichten für faire Lieferketten

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 04/2024 | Dateigröße 86 KB, Seiten 2 Seiten

Auch auf EU-Ebene ist eine Regelung zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Kraft getreten (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD). Nach einer intensiven Diskussion hat die Mehrheit der EU-Staaten im März 2024 für dieses europäische Lieferkettengesetz gestimmt. Am 24. April 2024 hat das Europaparlament die EU-Lieferkettenrichtlinie verabschiedet. Als letzter Schritt hat der EU-Ministerrat der Richtlinie am 24. Mai 2024 formell zugestimmt. Die Richtlinie muss nun bis 2026 in nationales Recht umgesetzt werden.

Aus entwicklungspolitischer Sicht kommt es besonders auf die Wirksamkeit der Regelungen vor Ort in unseren Partnerländern an. Daher ist es wichtig, dass der Vorschlag einen risikobasierten Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfolgt, nachhaltige Einkaufspraktiken in den Fokus rückt und den Betroffenen durch eine zivilrechtliche Haftung effektiven Zugang zu Recht ermöglicht. Auch ausreichende und konkrete Vorgaben zum Umwelt- und Klimaschutz sind dabei essenziell.

Der UN-Treaty

Auf Ebene der Vereinten Nationen laufen Verhandlungen für ein verbindliches internationales Abkommen im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte (der sogenannte UN-Treaty).

Diese Entwicklungen zeigen: Unternehmen, die sich bereits heute mit den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes beschäftigen, haben einen Wettbewerbsvorteil, wenn die entsprechenden Regelungen auf EU-Ebene und global in Kraft treten.

BMZ-Engagement für faire Liefer- und Wertschöpfungsketten

Ein junger Arbeiter im Hafen von Dhaka in Bangladesch.

Menschenwürdige Arbeit für alle erreichen

Die globale Konkurrenz um Märkte und Investoren ist hart. Um sich kurzfristig Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, werden in manchen Entwicklungsländern grundlegende Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer missachtet – die Sozialstandards.

Deutschland setzt sich für die weltweite Durchsetzung und Einhaltung dieser Standards ein, denn sie tragen wesentlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Minderung der Armut in Entwicklungsländern bei.

Näherin in der Textilfabrik der Firma Desta Garment in Addis Abeba, die für eine deutsche Handelskette produziert, Äthiopien, 2.12.2019

Menschenrechtliche Sorgfalt im Kerngeschäft verankern

Um Unternehmen bei der Gestaltung fairer Lieferketten zu unterstützen, hat das BMZ 2017 den Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte (Externer Link) bei der Agentur für Wirtschaft & Entwicklung ins Leben gerufen. Das Angebot ist kostenlos. Der Helpdesk der Bundesregierung berät Unternehmen vertraulich und individuell rund um das Thema menschenrechtliche Sorgfalt und hilft ihnen dabei, ihre Liefer-und Wertschöpfungsketten sozial- und umweltverträglich zu gestalten.

Einige der globalen Entwicklungsziele als Sitzkissen bei einer Konferenz

Agenda 2030 umsetzen Interner Link

Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung dokumentiert die internationale Staatengemeinschaft ihre Überzeugung, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Die Agenda schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen

Deutschland trägt gemeinsam mit seinen Partnern zum erforderlichen Wandel bei. Gute Arbeitsbedingungen stehen im Mittepunkt von Ziel 8 und Ziel 12.

Beseitigung von Sondermüll, Côte d'Ivoire.

Umweltstandards durchsetzen

Umweltschutzmaßnahmen und umweltfreundliche Produktionsverfahren schonen die Ökosysteme und helfen, natürliche Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Sie sind langfristig entwicklungsfördernd und volkswirtschaftlich rentabel. Zusätzlich werden sie für Unternehmen zu einem Wettbewerbsvorteil, weil immer mehr Konsumenten eine nachhaltige Produktion einfordern.

Der Staat und auch die Unternehmen selbst können mit Mitteln der Marktwirtschaft Anreize für ein zeitgemäßes Umwelt- und Ressourcenmanagement schaffen. Ein wichtiger Baustein dafür sind Umweltstandards. Sie fördern eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Entwicklung und helfen, natürliche Ressourcen auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Das BMZ unterstützt seine Partnerländer bei der Einführung solcher Standards.

Symbolbild: Einträge von Guthaben in einem Sparbuch. Das Foto enthält verschiedene Zahlen, die in einer Liste untereinander angeordnet sind. Im Mittelpunkt steht die Zahl 6.080,87, darüber und darunter sind etwas geringere Beträte aufgelistet.

Nachhaltige öffentliche Beschaffung

Bund, Länder und Kommunen geben jedes Jahr mehr als 100 Milliarden Euro für Waren und Dienstleistungen aus. Damit hat die öffentliche Hand einen großen Hebel, um gute Arbeit und faire Lieferketten weltweit zu fördern. Doch nur bei etwa zwölf Prozent der Vergabeverfahren werden bisher Nachhaltigkeitskriterien einbezogen.

Mit dem Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit (Externer Link) hat sich die Bundesregierung unter anderem verpflichtet, zukünftig 50 Prozent der Textilien nachhaltig zu beschaffen. Unter Federführung des BMZ und des Bundesumweltministeriums (BMUV) hat sie einen Stufenplan mit jährlichen Zielvorgaben erarbeitet. Der Stufenplan ist am 15. März 2023 in Kraft getreten. In diesem Zuge wurde auch der Leitfaden zur nachhaltigen Textilbeschaffung des Bundes aktualisiert, der die ökologischen und sozialen Anforderungen an die Beschaffung von Textilien definiert.

Arbeiterinnen und Arbeiter in einer Textilfabrik in Bangladesch, in der besonders auf die Einhaltung der gesetzlichen Sozial- und Umweltstandards geachtet wird

Umwelt- und Sozialstandards in der Textilwirtschaft verbessern Interner Link

Weltweit arbeiten mehr als 60 Millionen Menschen in der Textil- und Bekleidungsbranche, die meisten von ihnen in Entwicklungs- und Schwellenländern, die Lieferketten sind komplex. Deutschland engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für Umwelt- und Sozialstandards in diesem stark verflochtenen Wirtschaftszweig.

So setzt sich das BMZ in internationalen Organisationen und bei der Zusammenarbeit mit seinen Partnerländern intensiv für das Thema ein. Gemeinsam mit der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft entwickelt das BMZ Initiativen wie zum Beispiel das Bündnis für nachhaltige Textilien. Das BMZ hat außerdem das staatliche Textilsiegel Grüner Knopf ins Leben gerufen. Der Grüne Knopf zeichnet Textilien aus, die nach besonders anspruchsvollen Sozial- und Umweltstandards hergestellt wurden.

Ein Junge in Mali arbeitet an einer Nähmaschine.

Kinderarbeit beenden Interner Link

Nach aktuellen Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten rund 160 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren unter Gegebenheiten, die als Kinderarbeit einzustufen sind, nahezu die Hälfte von ihnen unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen und gefährlichen Bedingungen.

Armut, Einkommensschwankungen durch Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen sowie eine fehlgeleitete Wirtschafts- und Sozialpolitik sind häufige Ursachen von Kinderarbeit. Deutschland setzt sich mit großem Nachdruck dafür ein, dass weltweit keine Kinder mehr unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen.

Herstellung von Malariamedikamenten in Bukavu, D.R. Kongo

Menschenrechte von der Wirtschaft einfordern

Das BMZ-Menschenrechtskonzept legt fest, dass die Bundesregierung bei Gefahr von Menschenrechtsverletzungen Werte über Wirtschaftsinteressen stellt.

Um die Menschenrechte auch im Wirtschaftssektor weltweit durchzusetzen, bezieht das BMZ alle Akteure mit ein: Regierungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Fairtrade Produkte

Fairen Handel unterstützen Interner Link

Fairer Handel ist eine Partnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt.

Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Verbraucherinnen und Verbraucher: Durch ihre Kaufentscheidungen können sie unmittelbar Einfluss auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern nehmen. Das BMZ unterstützt den Fairen Handel und informiert die Bürgerinnen und Bürger über seine Funktionsweise, seine Produkte und seine große Bedeutung für die Verminderung der weltweiten Armut.

Pfirsichernte in Tunesien

Landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten fördern Interner Link

Eine landwirtschaftliche Wertschöpfungskette umfasst alle Stufen der Erzeugung, der Verarbeitung und des Vertriebs oder Exports eines Agrarprodukts. Die Wettbewerbsposition der Bauern hängt stark davon ab, wie verlässlich ihre Vertragsbeziehungen zu den anderen Gliedern der Wertschöpfungskette sind.

Eine entwicklungspolitische Förderung von Wertschöpfungsketten ist vor allem dort sinnvoll und notwendig, wo die staatlichen Strukturen schwach sind und ein Mangel an Infrastruktur, bedarfsgerechten Dienstleistungen, Rechtssicherheit und Qualitäts- und Produktstandards herrscht. Die Förderung von landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten gehört zu den Schwerpunkten der BMZ-Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“.

Palmölfrüchte in Indonesien

Entwaldungsfreie Lieferketten fördern

Jedes Jahr gehen mehrere Millionen Hektar Wald verloren, weil sie in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt werden.

In der New Yorker Walderklärung hat sich Deutschland 2014 gemeinsam mit fast 180 weiteren Regierungen, Unternehmen und Vertretern der Zivilgesellschaft dazu verpflichtet, bis 2020 die Lieferketten globaler Agrarrohstoffe entwaldungsfrei zu gestalten. 2015 hat Deutschland mit Dänemark, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Norwegen die Amsterdam-Erklärung zur Förderung entwaldungsfreier Lieferketten und eines nachhaltigen Palmölanbaus unterzeichnet.

Nachdem sich das EU-Parlament und der Rat der Europäischen Union Ende 2022 darauf geeinigt hatten, ist im Juni 2023 eine EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (Externer Link) in Kraft getreten.

Markt in Beira, Mosambik

Welthandel fair gestalten

Die Bundesregierung trägt mit ihrer Entwicklungspolitik zu einer stabilen und sozial verantwortlichen Weltwirtschaftsordnung im Sinne einer „globalen Partnerschaft“ bei. Voraussetzung dafür ist ein offenes, gerechtes Handelssystem, das auf festen Regeln beruht und Entwicklungsländern die Möglichkeit gibt, sich in globale Wertschöpfungsketten zu integrieren.

Zur Verwirklichung dieses Ziels müssen wichtige Institutionen und Abkommen, die die Weltwirtschaft regeln, weiterentwickelt werden. Die Bundesrepublik setzt sich auf internationalen Konferenzen und in Verhandlungen dafür ein, die Interessen von Entwicklungs- und Transformationsländern stärker zu berücksichtigen, damit sie mit ihren Produkten eine Chance auf dem Weltmarkt bekommen.

Arbeiter in einem Kohletagebau in Sambia

Initiative für Transparenz in der Rohstoffwirtschaft (EITI)

In Entwicklungs- und Schwellenländern können durch die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen große Einnahmen erzielt werden, die für das Wirtschaftswachstum und die soziale Entwicklung dieser Länder bedeutsam sind.

Wird die Öffentlichkeit nicht über die Höhe dieser Einnahmen informiert, kann dies zu Misstrauen, einer Schwächung der Regierungsführung und sogar zu Konflikten führen.

Die Initiative zur Verbesserung der Transparenz in der Rohstoffindustrie (Extractive Industries Transparency Initiative, EITI) ist eine globale Initiative für Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht bei der Erfassung und Offenlegung der Einnahmen aus dem Abbau von natürlichen Rohstoffvorkommen. Die Bundesregierung fördert EITI seit dem Entstehen der Initiative im Jahr 2003.

Mitarbeiterinnen eines Weinlabors in Tiflis, Georgien

Unternehmerische Verantwortung fördern

Unternehmen haben durch ihre Geschäftstätigkeit Einfluss auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf Kunden, die Umwelt und das wirtschaftliche Umfeld.

Deutschland setzt sich unter anderem mit dem im Januar 2023 in Kraft getretenen Lieferkettengesetz dafür ein, weltweit menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Unternehmen zu etablieren. Außerdem befürwortet das BMZ eine EU-weite Regelung zu unternehmerischer Verantwortung, basierend auf den UN-Leitprinzipien sowie eine EU-Verordnung gegen Produkte aus Zwangsarbeit.

Das BMZ unterstützt darüber hinaus den Global Compact (Externer Link), eine von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Allianz zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zur Stärkung von Unternehmensverantwortung.

Mitmachen! Tipps für Verbraucherinnen und Verbraucher

Einkaufskorb mit Fairtrade-Produkten

Einkaufskorb mit Fairtrade-Produkten

Einkaufskorb mit Fairtrade-Produkten

Jede und jeder kann dazu beitragen, dass unsere Welt gerechter wird. Fair und nachhaltig zu leben bedeutet, sich die Folgen seiner Lebens- und Konsumgewohnheiten bewusst zu machen und verantwortungsvoll zu handeln.

Nachhaltigkeit ist dabei nicht nur auf ökologische Aspekte beschränkt – sie hat ebenso wichtige wirtschaftliche, soziale und politische Dimensionen. Helfen Sie mit, dem Ideal einer gerechten und nachhaltigen Welt ein Stück näherzukommen! Zum Beispiel indem Sie fair einkaufen, fair reisen oder ihr Geld fair anlegen.

Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

Videos

Einfach erklärt
Standbild aus dem Video "Faires Einkommen erreichen"

Faire Einkommen erreichen

Vor allem im globalen Süden – von wo wir viele Agrarrohstoffe beziehen – haben viele Bauernfamilien trotz harter Arbeit zu wenig Geld. Oft reicht es nicht einmal für die benötigten Lebensmittel – und die Kinder müssen mitarbeiten und können nicht zur Schule gehen.

Damit sich die Situation der Familien langfristig ändert, müssen alle Akteure ihren Beitrag leisten: Bauernkooperativen, Unternehmen, Regierungen und zivilgesellschaftliche Organisationen in den Anbau- und auch in den Konsumentenländern.

Dieser Film erklärt, wie wir mit allen Akteuren zusammenarbeiten, um faire Einkommen zu realisieren.

Einfach erklärt
Standbild aus dem Erklärfilm "Ein Gesetz für faire Lieferketten"

Ein Gesetz für faire Lieferketten – was ist das eigentlich?

Deutschland ist so intensiv in die globalen Lieferketten involviert wie kein anderes Land. Unser Wohlstand genauso wie die wirtschaftlichen Chancen von Entwicklungsländern hängt von Lieferketten ab. Unternehmen sind verpflichtet, die Menschenrechte entlang ihrer Lieferketten zu achten.

Online-Tool
Standbild aus dem Video "KMU-Kompass"

Der KMU-Kompass

Ihr Unternehmen möchte Verantwortung für soziale und ökologische Nachhaltigkeit entlang seiner gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette übernehmen?

Der KMU-Kompass ist ein praktisches Online-Tool speziell für kleine und mittlere Unternehmen, das Ihnen dabei hilft, Sorgfaltsprozesse Schritt für Schritt einzuführen. Die Nutzung des Tools ist anonym und kostenfrei.

Agentur für Wirtschaft & Entwicklung erklärt
Standbild aus dem Video "Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte"

Helpdesk für Wirtschaft & Menschenrechte

Wie kann ich ein Nachhaltigkeitsmanagement im Kerngeschäft etablieren? Wie kann ich menschenrechtliche Sorgfaltsprozesse aktiver im Unternehmen verankern? Welche Risiken verbergen sich in meiner Wertschöpfungs- und Lieferkette? Zu diesen und weiteren Fragen berät der Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte Unternehmen kontenfrei, individuell und vertraulich.

Einfach erklärt
Standbild aus dem BMZ-Erklärfilm "Belastet der Sojaanbau unser Klima?"

Belastet der Sojaanbau unser Klima?

Die Produktion von Soja hat negative Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Kleinbauern. Dieser Animationsfilm des BMZ erklärt, was dagegen getan werden kann.

Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen
Standbild aus dem Video "Geht 'ne Banane zum Psychiater..."

Geht'ne Banane zum Psychiater...

Das Aktionsbündnis für nachhaltige Bananen lässt in einem Werbefilm eine Banane zu Wort kommen. Auf der Couch eines Psychiaters schüttet sie ihr Herz aus …

Pro-Planteurs
Standbild aus dem Film "Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Kakaosektor"

Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Kakaosektor

Mit einem Anteil von 40 Prozent an der Weltkakaoproduktion ist Côte d'Ivoire der größte Kakaoproduzent der Welt. 800.000 Kleinbauern pflanzen dort Kakaobäume an. Der Schokoladenrohstoff spielt eine wichtige wirtschaftliche und auch soziale Rolle in der ivorischen Gesellschaft. Doch der Kakaosektor steht vor zahlreichen Herausforderungen. Mit dem Projekt Pro-Planteurs will das Forum Nachhaltiger Kakao zu mehr Nachhaltigkeit in der Kakaowirtschaft beitragen.

Côte d'Ivoire
Standbild aus dem Video "Forum Nachhaltiger Kakao – Schulungen, Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierung"

Forum nachhaltiger Kakao

Kakao wird in Côte d'Ivoire zumeist in entlegenen ländlichen Gebieten angebaut. Die Plantagen sind häufig alt und ihre Produktivität ist gering, unter anderem, weil die Bauern veraltete landwirtschaftliche Methoden anwenden. Die Mitglieder des Forums Nachhaltiger Kakao haben deshalb Trainingsmaterialien entwickelt und bieten Schulungen an. Die Bäuerinnen und Bauern erhalten dadurch die Chance zu lernen, wie sich ein landwirtschaftlicher Betrieb gewinnbringend gestalten lässt.

Woher kommt die Schokolade?
Eine Reise in die Welt des Kakaos

Eine Reise in die Welt des Kakaos

Wollt ihr wissen, woher die Schokolade kommt? Wo der Kakao wächst und wie er angebaut wird? Wie die Menschen auf den Kakaoplantagen leben?

Das Video für Kinder lädt zu einer spannenden Reise in die Welt des Kakaos ein.

INA
videovorschaubild kaffee honig aethiopien

Kaffee und Honig aus den Wäldern Äthiopiens

In Nono Sale, einem Distrikt im Südwesten Äthiopiens, fördert das BMZ den Aufbau einer nachhaltig wirtschaftenden Anbauregion in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren.

Durch die nachhaltige Gewinnung von Waldprodukten, insbesondere Kaffee und Imkereiprodukten, können die Einkommen der Bevölkerung erhöht und der Naturwald geschützt werden. Bäuerinnen und Bauern werden mit Trainings und anderen Maßnahmen bei der qualitativen Verbesserung ihrer Produkte unterstützt. Neue Marktanbindungen für die Waldprodukte entstehen in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Privatwirtschaft, die in der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) engagiert sind.

Waldschutz
Standbild aus dem BMZ-Video "Nachhaltige Lieferketten durch Waldschutz"

Nachhaltige Lieferketten durch Waldschutz

Nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für uns Menschen ist Wald überlebenswichtig. Für mehr als 1,6 Milliarden Menschen bietet er eine direkte Lebensgrundlage. Dennoch roden wir für unseren steigenden Konsum ununterbrochen Bäume und vernichten Wälder. Die Flächen nutzen wir dann für den Anbau von Agrarrohstoffen – wie Soja, Palmöl, Kautschuk, Kakao oder Kaffee. Dass das so nicht weitergehen kann, haben bereits zahlreiche Unternehmen und Regierungen erkannt. Sie verpflichteten sich, entwaldungsfreie Lieferketten aufzubauen.

Stand: 26.04.2023