Regierungsverhandlungen Gemeinsam mit Bolivien den Amazonas schützen

Pressemitteilung vom 20. Oktober 2023 | In Berlin fanden diese Woche Regierungsverhandlungen mit Bolivien statt. Das Entwicklungsministerium (BMZ) vereinbarte mit der bolivianischen Regierung, künftig beim Schutz des Regenwalds im bolivianischen Amazonasgebiet noch stärker zusammenzuarbeiten. Weitere Schwerpunkte sind die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie eine sozial gerechte und ökologische Energiewende. Das BMZ sagte dem südamerikanischen Partnerland 39 Millionen Euro für neue Vorhaben zu.

Vertragsunterzeichnung bei den Regierungsverhandlungen mit Bolivien im Oktober 2023
Vertragsunterzeichnung bei den Regierungsverhandlungen mit Bolivien im Oktober 2023

Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungsministerium: „Bolivien und Deutschland verbindet 60 Jahre gute und intensive Zusammenarbeit. Bolivien ist für uns ein wichtiger Partner, auch beim Schutz des Regenwalds und der Menschen, die dort leben. Denn ohne den Amazonas geht es nicht! Wir brauchen das Amazonasgebiet für den weltweiten Klima- und Umweltschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Daher unterstützen wir Anrainerstaaten wie Bolivien dabei, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften und ihn vor Abholzung zu schützen.“

Oase am Salzsee Laguna Hedionda in Bolivien

Bei den Regierungsverhandlungen wurden neben Vorhaben zum Schutz des Amazonas auch Projekte zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung vereinbart, etwa in der Stadt Sucre. Ziel ist es, wachsende Städte möglichst grün, lebenswert und nachhaltig zu gestalten, etwa durch die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs, sauberes Wasser, ein funktionierendes Müllsystem und eine Reduzierung der Luftverschmutzung durch saubere Energien.

Weiter einigten sich die beiden Ministerien auf die Stärkung von Projekten gegen geschlechtsspezifische Gewalt, wie beispielsweise über „Previo“: Das Projekt leistet Präventionsarbeit an Schulen, Universitäten und in Betrieben. Es hinterfragt „typische“ Rollen und Geschlechterstereotypen und hat zum Ziel, Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorzubeugen. Beteiligte Unternehmen können ein Siegel erwerben, das ihnen den Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit in der Unternehmenskultur bescheinigt.

Ein weiteres Beispiel ist die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit über das neu zugesagte Projekt „ProIgualdad“. Seine Querschnittsaufgabe ist die institutionelle Stärkung des Justiz- und des Kulturministeriums durch Beratung bei der Umsetzung und Evaluierung von Gesetzen zu Geschlechtergerechtigkeit und Förderung der LSBTQIA+-Rechte.