Afrikanischer Klimagipfel in Nairobi Afrikanische Lösungen für globale Herausforderungen

Entwicklungs-Staatssekretärin Kofler und Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik Jennifer Morgan vertreten Deutschland in Nairobi

Gemeinsame Pressemitteilung des Auswärtigen Amts und des Bundesentwicklungsministeriums vom 3. September 2023 | Morgen beginnt auf Einladung Kenias der Afrikanische Klimagipfel in Nairobi. Auch Deutschland ist zur Konferenz eingeladen und wird vertreten durch die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium Dr. Bärbel Kofler und die Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan. Drei Monate vor der Weltklimakonferenz in Dubai bringt der afrikanische Gipfel führende Regierungsvertreter*innen, zwischenstaatliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen, um afrikanische Lösungsansätze für die globale Klimakrise zu diskutieren und voranzubringen.

Wasserknappheit und Dürre gehören zu den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels.

Dr. Bärbel Kofler: „Klimaschutz ist besonders dann erfolgreich, wenn wir ihn gemeinsam vorantreiben. Dieser erste Afrikanische Klimagipfel bietet ein spannendes Forum, um afrikanische Lösungen für unser gemeinsames globales Problem, den Klimawandel, zu diskutieren. Wir starten bewusst keine neuen deutschen Initiativen bei diesem Gipfel, sondern konzentrieren uns auf die tatkräftige Unterstützung afrikanischer Initiativen. Denn Afrika spürt nicht nur die Folgen des Klimawandels, der Kontinent hat auch viel zu bieten, wenn es um konkrete Lösungen geht. Wenn Europa und Afrika sich zusammentun, kommen wir weiter als alleine und können vom klimaverträglichen Umbau der Weltwirtschaft gemeinsam profitieren. Dieses Signal soll vom Gipfel ausgehen.“

Jennifer Morgan: „Afrika ist ein Kontinent der Chancen, auch und gerade im Bereich der Energiewende und beim Ausbau von erneuerbaren Energien. Das Potenzial ist gigantisch und viele afrikanische Staaten haben die enormen Chancen der Energiewende erkannt und gehen ambitioniert voran. Deutschland arbeitet eng mit Kenia und vielen weiteren afrikanischen Staaten zusammen, um die Chancen der Transformation – neue Jobs, lokale Wertschöpfung und sicherere und bezahlbare Stromerzeugung – zu nutzen. Auf dem afrikanischen Kontinent werden wie beinahe an keinem anderen Ort der Welt die extremen Auswirkungen der Klimakrise spürbar. Gleichzeitig zeigt der Klimagipfel in Nairobi die afrikanische Führungsrolle bei Klimaambitionen und beim Ausbau von erneuerbaren Energien. Europa arbeitet Schulter an Schulter mit Afrika, um die 1,5-Grad-Grenze in Reichweite zu halten und so noch schlimmere Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern. Dazu brauchen wir eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus an erneuerbaren Energien weltweit, einen klaren Ausstiegspfad aus fossilen Energieträgern und starke Partnerschaften – zwischen Afrika und Europa und weltweit.“

Deutschland wird eine Reihe von klima-, energie-, entwicklungs- und wirtschaftspolitischen Zusagen einbringen, um die Ziele der Konferenz und der afrikanischen Partner*innen zu erreichen. Dazu zählen unter anderem eine Schuldenumwandlung für Klimaanpassung, der Markthochlauf von grünem Wasserstoff für die lokale Düngemittelproduktion in Kenia, Absicherung gegen Klimarisiken am Horn von Afrika, ein Kredit für die sozial gerechte Energiewende in Südafrika, die Elektrifizierung von Flüchtlingszentren durch Solaranlagen und die Wiederherstellung von Waldlandschaften, Waldschutz und seine nachhaltige Nutzung.

Ein Schwerpunkt der Konferenz wird die Frage der Finanzierungsquellen sein, bei der die Weltbank und regionale Entwicklungsbanken eine wichtige Rolle spielen. Deutschland setzt sich für eine Reform der internationalen Finanzarchitektur ein, um mehr Mittel für globale Herausforderungen wie die globale Energiewende und den Klimaschutz zu mobilisieren, die grüne Industrialisierung auf dem afrikanischen Kontinent zu beschleunigen und damit nachhaltig Armut zu bekämpfen. Der Gipfel wird eine weitere gute Gelegenheit sein, Mitstreiter hierfür zu gewinnen.