Ein Bauer in Togo bewässert sein Feld.

Kein Leben ohne Wasser

Wasser ist ein lebenswichtiges Gut für Mensch und Umwelt: Wir benötigen es als Trinkwasser, aber auch in der Landwirtschaft, um Nahrungsmittel zu produzieren. Wasser wird zur Energieerzeugung benötigt – ob in der Wasserkraft oder als Kühlwasser für Kraftwerke. Auch die Industrie benötigt Wasser zur Produktion ihrer Güter. Und nicht zuletzt sind alle Ökosysteme der Erde von Wasser abhängig: nicht nur Seen, Feuchtgebiete und Auenlandschaften, sondern auch Wälder, Tundren und Halbwüsten.

Das Wachstum der Weltbevölkerung und der Wirtschaft führt zu einer starken Steigerung des Wasserverbrauchs. Die knappen Wasserressourcen und die vorhandene Infrastruktur zur Versorgung der Menschen werden dadurch enorm belastet. Weil 80 Prozent der Abwässer weltweit nicht geklärt werden, werden Wasserressourcen gravierend verschmutzt – eine Folge davon sind Krankheiten, unter denen besonders Kinder leiden.

Um die wachsende Weltbevölkerung jetzt und in Zukunft mit ausreichend sauberem Wasser versorgen und die natürlichen Lebensgrundlagen schützen zu können, ist eine funktionierende und nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen erforderlich. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit setzt sich dafür auf vielfältige Weise ein.


BMZ-Wasserstrategie

BMZ Wasserstrategie

BMZ-Wasserstrategie

Schlüssel zur Umsetzung der Agenda 2030 und des Klimaabkommens

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2017 | Dateigröße 362 KB, Seiten 28 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Die BMZ-Wasserstrategie leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 sowie des Klimaabkommens. Sie dient als verbindliche Grundlage für Maßnahmen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit und definiert Lösungsbeiträge für all diese Ziele. Sie enthält klare Anforderungen für Vorhaben im Wasserbereich für die Umsetzung der Menschenrechte auf Zugang zu sicherem Wasser und nachhaltiger Sanitärversorgung. Auch die Bezüge im Bereich Wasser zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel sowie die Themenbereiche Frieden und Flucht sind Teil der Strategie.

Auch die Entwicklungszusammenarbeit in anderen Sektoren muss, wenn sie Wasserfragen berührt, im Einklang mit dieser Sektorstrategie stehen. Dies ist umso wichtiger, da die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen (SDGs) nur umzusetzen ist, wenn auch Querbezüge ausreichend beachtet werden. In diesem Kontext steht auch die besondere Betonung der Prinzipien des Integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM) und des Nexus – Wasser, Energie und Ernährungssicherheit in der Strategie.

Wasserleitung in Jordanien

Internationale Wasserpolitik Interner Link

Internationale Wasserpolitik bedeutet, im Dialog mit internationalen Akteuren die Zusammenarbeit im Wassersektor zu verbessern. Hierfür werden geeignete Konzepte und Strategien entwickelt, die partnerschaftlich umgesetzt werden sollen.

Reisfelder in Banda Aceh, Indonesien

Wasser und Ernährungssicherung Interner Link

Ohne Wasser kann ein Mensch nur wenige Tage überleben. Wir benötigen unser wichtigstes Lebensmittel täglich in Form von Trinkwasser, aber auch für die Zubereitung unserer Speisen und für die Erzeugung unserer Lebensmittel in der Landwirtschaft.

Menschen waschen ihre Wäsche in einem Binnenflüchtlingslager in der südsudanesischen Hauptstadt Juba

Wasser und Flucht und Migration Interner Link

Die Zahl der Menschen, die wegen Armut, Krieg, Naturkatastrophen oder Menschenrechtsverletzungen ihre Heimat verlassen, ist so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr: Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks sind weltweit mehr als 82 Millionen Menschen auf der Flucht; rund 85 Prozent von ihnen bleiben in ihrer Heimatregion beziehungsweise werden von Entwicklungsländern aufgenommen.

Gärtner in einer Mangrovenbaumschule. Die Bäume werden als Erosionsschutz bei Überschwemmungen gepflanzt.

Wasser und Klimawandel Interner Link

Schon heute leiden nach Angaben der Vereinten Nationen etwa vier Milliarden Menschen mindestens einen Monat im Jahr unter starker Wasserknappheit. Jedes weitere Zehntelgrad Celsius Erderwärmung wird diese Probleme verschärfen. So könnte bis 2050 die Nachfrage nach Wasser um 55 Prozent steigen und die Belastung der Wasserressourcen noch weiter erhöhen.

Blick auf einen Stausee mit Staumauer am King-Talal-Damm, Jordanien

Wasser und Energie Interner Link

Wasser ist für die Energieversorgung unerlässlich. Wasser erzeugt Energie, wenn es die Turbinen von Wasserkraftwerken antreibt. Es ist zur Kühlung von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken erforderlich und zur Bewässerung von Pflanzen, aus denen Biodiesel oder Biogas gewonnen wird. Auch für die Herstellung von Solarzellen oder für den Betrieb solarthermischer Kraftwerke ist Wasser unverzichtbar.

Frischwassertank in einem Armenviertel in Nairobi, Kenia

Trinkwasserversorgung Interner Link

Trinkwasser wird zum Trinken, zur Zubereitung des Essens und für die Körperhygiene benötigt. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein anerkanntes Menschenrecht. Jedem Kind, jeder Frau und jedem Mann muss stets bezahlbares Wasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen.

Zentrale Kläranlage für Gaza-Stadt

Sanitärversorgung Interner Link

Die Herausforderungen im Bereich der Sanitärversorgung sind immens: Nach einem UN-Bericht von Juli 2017 haben 4,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicheren Toiletten. Sie haben keine angemessenen Sanitäreinrichtungen, bei denen auch für die Entsorgung von Fäkalien Vorkehrungen getroffen werden müssen.

Zisterne in der jemenitischen Stadt Thula

Wasserressourcenmanagement Interner Link

Um auch zukünftige Generationen noch mit sauberem Trinkwasser versorgen zu können, müssen Wasserressourcen nachhaltig bewirtschaftet werden. Oberstes Gebot ist dabei ein ausgeglichener Wasserhaushalt, das heißt, dass der Wasserverbrauch die Verfügbarkeit der erneuerbaren Wasserressourcen nicht übersteigen darf.

Fischer auf dem Victoriasee in Kenia

Wasserkooperation Interner Link

Wasser kennt keine Grenzen. Weltweit gibt es mehr als 270 Flüsse und Seen, die auf dem Territorium von zwei oder mehr Staaten liegen. Hinzu kommen mehrere hundert grenzüberschreitende Grundwasservorkommen.