Religiöse Akteure als Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Gemeinsam globale Entwicklungsziele erreichen
Frieden und Gerechtigkeit (SDG 16)
iDove – Interfaith Dialogue on Violent Extremism ist ein Projekt zur Prävention von gewalttätigem Extremismus insbesondere bei jungen Menschen.
iDove ist erfolgreich, weil Jugendliche aus ganz unterschiedlichen religiösen Kontexten hochmotiviert die Prävention von gewaltsamen Extremismus selbst in die Hand nehmen. Sie vernetzen sich und entwickeln eigenverantwortlich gemeinsame Projekte, zum Beispiel in Mali, Kamerun, Kenia, der Demokratischen Republik Kongo und Ägypten.
Sie tragen die Erfahrungen weiter: Gemeinsam mit einem Trainerteam haben die iDovers inzwischen ein Handbuch (in englischer, französischer und arabischer Sprache) entwickelt, um selbstständig Trainings im Bereich Prävention von gewaltsamen Extremismus und Radikalisierung in ihren Gemeinschaften durchzuführen.
iDove wächst gerade stetig und baut das Engagement auch in Asien (Sri Lanka, Indonesien) aus.
Gesundheit und Wohlergehen/Gleichberechtigung der Geschlechter (SDGs 3 und 5)
In vielen Entwicklungsländern bilden von Religionsgemeinschaften betriebene medizinische Einrichtungen das Rückgrat des Gesundheitssystems.
Auch bei Fragen zur Familienplanung spielen religiöse Akteure eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Sie haben dadurch Einfluss auf die Bevölkerungsdynamik – und damit auf einen entscheidenden Faktor in Bezug auf die Entwicklungsziele.
Die Themen Müttergesundheit, HIV/Aids und weibliche Genitalverstümmelung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) betreffen sowohl SDG 3, als auch SDG 5. Zu all diesen Themen steht das BMZ im Dialog mit verschiedenen Religionsgemeinschaften.
Erste Erfolge gibt es bereits: In Mali förderte das BMZ die erfolgreiche Zusammenarbeit muslimischer und christlicher Gemeinschaften bei der Bekämpfung der Genitalverstümmelung.
Klima und Umwelt (SDGs 6, 7, 12, 13, 15)
Umweltschutz ist ein Anliegen aller Religionen (Bewahrung der Schöpfung). Daher unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hier sowohl Aktivitäten religiöser Akteure als auch interreligiöse Projekte.
Interreligiöse Projekte wirken auch präventiv in Kontexten mit steigenden Spannungen zwischen religiösen Gruppen. Dabei sind die Arbeitsbereiche vielfältig und umfassen Themen wie Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen sowie Maßnahmen zu erneuerbaren Energien im Rahmen des Klimaschutzes.