Funierproduktion in Kamerun

Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft

Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft (EPW) sind kurz- bis mittelfristig angelegte gemeinsame Vorhaben von Unternehmen und Durchführungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Entwicklungszusammenarbeit. Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft handeln beide Partner gleichberechtigt: Beide versprechen sich einen Nutzen aus der Partnerschaft, aber beide beteiligen sich auch an den Kosten und der Durchführung der Projekte.

Entwicklungspartnerschaften kombinieren so die Innovationskraft der Wirtschaft mit den Ressourcen, dem Wissen und den Erfahrungen der Entwicklungspolitik. Sie mobilisieren zusätzliche Mittel für entwicklungspolitische Prozesse und Ziele und fördern den Transfer von Know-how und moderner Technologie in Entwicklungsländer. Sie sind dadurch ein großer Gewinn für die Entwicklungszusammenarbeit.

Aber auch die Unternehmen profitieren in besonderer Weise:

  • weil ihnen zusätzliche öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden,
  • weil sie bei ihren Vorhaben von erfahrenen entwicklungspolitischen Durchführungsorganisationen unterstützt werden, die über sektor- und landesspezifische Kenntnisse verfügen und
  • weil sie sich neue Märkte für ihre Produkte und Dienstleistungen erschließen.

Entwicklungspartnerschaften gibt es inzwischen in allen Arbeitsbereichen der Entwicklungszusammenarbeit. So werden zum Beispiel durch die Einführung von ökologischen und sozialen Standards die Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern verbessert. Es werden neue Techniken verbreitet oder neue Anbaumethoden in der Landwirtschaft erprobt. Viele Maßnahmen dienen dem Umwelt- und Ressourcenschutz und schaffen Arbeitsplätze – auch in ländlichen Regionen.

Das BMZ unterstützt verschiedene Formen von Entwicklungspartnerschaften.

An ei­nem Haus in der Stadt Ma­fr­aq in Jorda­nien wer­den Trink- und Ab­wasser­leitungen ver­legt.

Integrierte Entwick­lungs­partner­schaften Interner Link

Durch die Einbindung von Entwicklungspartnerschaften in staatliche, also zwischen Deutschland und den Partnerländern vereinbarte Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit, kann oft die Umsetzung größerer Programme ermöglicht werden, zum Beispiel zum Ausbau der Infrastruktur, zur Förderung erneuerbarer Energien oder zur Verbesserung der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung.

Mitarbeiter eines Eisenerzunternehmens in Mauretanien

Das develoPPP-Programm Interner Link

Mit develoPPP fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Engagement der Privatwirtschaft dort, wo unternehmerische Chancen und entwicklungspolitischer Handlungsbedarf zusammentreffen. Dafür stellt das BMZ Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig werden wollen oder bereits sind, finanzielle und fachliche Unterstützung zur Verfügung.

Bau ei­nes Ab­was­ser­ka­nals in Bei­ra, Mo­sam­bik

Beschäftigung für nachhaltige Entwicklung in Afrika (E4D) Interner Link

Im Rahmen des Vorhabens „Beschäftigung für nachhaltige Entwicklung in Afrika (E4D)“ unterstützt das BMZ öffentlich-private Partnerschaften in den acht Zielländern Ghana, Kamerun, Kenia, Mosambik, Sambia, Südafrika, Tansania und Uganda.

Näherin in Sierra Leone

Fonds Fragile Staaten Westafrikas Interner Link

Der Fonds Fragile Staaten Westafrikas wurde geschaffen, um in den Staaten der „Mano River Union“ (Côte d'Ivoire, Guinea, Liberia und Sierra Leone) Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft anzustoßen. Diese Partnerschaften sollen den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung in diesen Staaten fördern und Arbeitsplätze für die Bevölkerung schaffen.