Südafrika: Zusammenarbeit konkret Die Transformation von Durbans Flüssen
Als Reaktion weitet die Stadt ihr Flussmanagementsystem auf rund 7.400 Kilometer Flussläufen im gesamten Stadtgebiet aus. Damit sollen nicht nur Überschwemmungen verhindert, sondern auch die lokale Wirtschaft gefördert werden, um Arbeitsplätze und neue Wege für private Investitionen zu schaffen. Die betroffenen und benachbarten Gemeinden werden hierbei direkt mit einbezogen und motiviert, sich an der Umsetzung des stadtweiten Konzepts zu beteiligen, vor allem durch die ökosystembasierte Anpassung an den Klimawandel.
Diese Ideen spielen eine wichtige Rolle bei der strategischen Gestaltung von Durbans Flussmanagement, bei der die deutsche Entwicklungszusammenarbeit die Stadt durch die C40 Cities Finance Facility (Externer Link) (CFF) unterstützt, gemeinsam mit dem britischen Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industrielle Strategie (BEIS), der US-amerikanischen Entwicklungsagentur USAID und der Kinder- und Jugendstiftung Children’s Investment Fund Foundation. Ziel der CFF ist es, Städte in die Lage zu versetzen, eigenständig finanzierungsfähige Infrastrukturprojekte zu entwickeln, um die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern und die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel zu stärken.
Klimaresiliente Flüsse
Ein Flusslauf in Durban, Südafrika
Durbans Flussmanagement (Transformative River Management Programme, TRMP) verfolgt das Ziel, ein widerstandsfähigeres System von Wasserläufen durch die Einbindung der angrenzenden Gemeinden aufzubauen. Das TRMP erhöht die Resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Stadt: Es verringert die Auswirkungen von Überschwemmungen und Schäden an Wohn- und Industriestandorten deutlich, verhindert den Verlust von Menschenleben und Lebensgrundlagen und schafft gleichzeitig Hunderte von Kooperativen und Tausende von Arbeitsplätzen. Durban ist damit ein Beispiel, wie gemeindebasierte Flussmanagement-Dienstleistungen wirtschaftliche Chancen für Bürger schaffen und das soziale Kapital stärken. Dies geschieht, indem die Flussinfrastruktur in allen Bereichen verbessert wird, also zum Beispiel Raum für Natur und Erholung geschaffen sowie die Qualität des Wassers verbessert wird.
Eine solche Formalisierung, Anpassung und Neugestaltung von nachhaltigen Gemeindeprojekten am Flussufer erfordert mindestens eine Milliarde Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Das TRMP-Finanzierungsmodell will daher eine Reihe von Geldgebern davon überzeugen, die notwendigen Investitionen zu tätigen: darunter die Gemeinde selbst, Unternehmen, Grundstückseigentümer in Durban und globale Klima-Finanzierer. Um dies zu erreichen, fördert CFF Spitzentechnologien wie computerbasierte Vulnerabilitätsbewertungen und hydrologische Modellierung.
Transformative Wirkung durch Skalierung
Ein Flusslauf in Durban, Südafrika
Die gemeinsame Arbeit zwischen CFF und Durban führte zu einer Aufstockung des Programmbudgets der Stadt: Jetzt werden 1.000 Kilometer Flussläufe abgedeckt, mehr als drei Mal so viel wie ursprünglich angestrebt. Damit hat sich auch die Zahl der Flussgemeinden, die von den wirtschaftlichen Möglichkeiten und der verbesserten Widerstandsfähigkeit profitieren, mehr als verdreifacht.
Mit der mehrgleisigen Unterstützung von CFF durch technische Studien, Kapazitätsentwicklung und Wissensaustausch hat Durban das TRMP formell eingerichtet und im städtischen Budget berücksichtigt. Über Durban hinaus unterstützte die CFF auch den Zugang zu Finanzierung agroökologischer Projekte im Flusseinzugsgebiet des uMhlangane. Zudem tauschen sich über 15 weitere Städte in Südafrika, Tansania und Senegal mit Durban aus. Auf der Grundlage der Erfahrungen werden Städte und Gemeinden überall in Afrika lernen, wie sie Klimaanpassung für nachhaltige Wirtschaftsmodelle nutzen können.