Ecuador: Zusammenarbeit konkret Wächterinnen der Hügel: Frauen an der Spitze für Klimaresilienz
Wohnhäuser in San Pablo, Ecuador
Da durch den Klimawandel die Niederschläge häufiger und intensiver werden, steigt das Risiko für Erdrutsche. Zusätzlich leidet San Pablo unter einer schwachen sozialen und wirtschaftlichen Struktur. Dies zeigt sich unter anderem in der besonders hohen Kriminalitätsrate im Viertel; auch Gewalt gegen Frauen ist ein zentrales Problem.
Im Auftrag des BMZ unterstützt die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Portoviejo dabei, bis 2021 öffentliche Plätze im Viertel San Pablo, wie Obstgärten, Terrassenhänge oder Spielplätze, in die natürlichen Gegebenheiten der Hänge einzubinden und diese widerstandsfähiger gegenüber Niederschlägen zu machen. Die Baumaßnahmen unterstützen das natürliche Ökosystem der Hänge dabei, die Böschungen zu stabilisieren und das Versickern von Regenwasser in den Boden zu erleichtern. Auf diese Weise wird das Risiko für Erdrutsche vermindert. Hierbei entstehen attraktive Gemeinschaftsbereiche, die Kindern neuen Raum zum Spielen geben und den Anbau von Gemüse inmitten der Stadt möglich machen. Die Menschen in San Pablo haben somit nicht nur ein sichereres Wohnviertel, sondern auch lebenswerte öffentliche Bereiche, dank derer sie sich sogar selbst versorgen können.
Wächterinnen der Hügel in San Pablo, Ecuador
Die Frauen der gemeinschaftlich ernannten „Wächterinnen der Hügel“ haben dabei eine Schlüsselrolle als Entscheidungsträgerinnen und lokale Akteurinnen für mehr Klimaresilienz in San Pablo. Mit Hilfe eines digitalen Frühwarnsystems werden sie in der Lage sein, die Gemeinde im Falle von Erdrutschen frühzeitig zu informieren, sich mit Einsatzkräften der Stadt zu koordinieren und Schutzmaßnahmen zu treffen. Dies fördert die Position der Frauen als wichtige Ansprechpartnerinnen im Viertel und stärkt sie darin, ihre Interessen und Probleme zu kommunizieren – auch für andere Herausforderungen wie die Gewalt gegen Frauen oder wirtschaftliche Probleme.
Konkret erstellen die Frauen Informationsmaterial, wie Radio-Sendungen, Berichte, Videos und Podcasts, um über ihre Herausforderungen in der Gemeinde ebenso wie über ihre Bemühungen bei der Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels zu berichten. So können sie ihre Geschichte auf ihre eigene Weise erzählen und andere Frauen und Gemeinden zu mehr Engagement inspirieren.
Darüber hinaus werden die erarbeiteten Lösungen, Empfehlungen und Lernerfahrungen zu partizipativen, gemeinschaftsbasierten und geschlechterorientierten Planungsansätzen in Städten auch auf nationaler Ebene den Ministerien für die ökosystembasierte Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung gestellt.
Diese Arbeit zeigt, dass über die aktive Förderung von Frauen für Klimaresilienz die Entwicklung der Gemeinschaft und des Wohnraums von den Menschen aktiv gestaltet werden kann.