Pazifik: Zusammenarbeit konkret Klimaschutz in den kleinen Inselstaaten

Die kleinen Inselstaaten unter den Entwicklungsländern (Small Island Developing States, SIDS) sind von den Folgen des Klimawandels besonders bedroht. Innerhalb des regionalen pazifischen NDC Hub unterstützt Deutschland als Teil einer Multigeber-Initiative die Inselstaaten bei der Umsetzung und Aktualisierung ihrer nationalen Klimabeiträge (NDCs).

Blick auf das Dorf Rabaul auf den Solomonen, rechts die neu aufgebaute Siedlung, links die zerstörte

Blick auf das Dorf Rabaul auf den Solomonen, rechts die neu aufgebaute Siedlung, links die zerstörte

Blick auf das Dorf Rabaul auf den Solomonen, rechts die neu aufgebaute Siedlung, links die zerstörte

Die Weltmeere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche und enthalten etwa 97 Prozent des weltweit vorhandenen Wassers. Sie beherbergen einzigartige Lebensräume und sind Teil des globalen Wasser-, Energie- und Kohlenstoffkreislaufs. Die Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe für Klimaänderungen (IPCC) hat in ihrem jüngsten Bericht zum Thema Weltmeere (Externer Link) dargelegt, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf den Ozean eine Bedrohung für 65 Millionen Menschen in Küstenregionen und auf kleinen Inseln darstellen.

Kleine Inselstaaten wie die Pazifikinseln gehören zu den am frühesten und am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern, obwohl sie für weniger als ein Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Der Anstieg des Meeresspiegels in Verbindung mit häufigeren und stärkeren Extremwettereignissen wie zum Beispiel Tropenstürmen hat eine direkte Auswirkung auf die Ernährungssicherheit, Existenzsicherung und Gesundheit sowie das Wohlergehen der Bürger und Bürgerinnen dieser Staaten.

In Tuvalu wurden im Jahr 2020 durch den Zyklon Pam 45 Prozent der Bevölkerung vertrieben. Selbst optimistische Schätzungen des steigenden Meeresspiegels sagen voraus, dass bis 2050 die Hälfte der Hauptstadt von Tuvalu von den täglichen Gezeiten überflutet werden wird. Einige Inseln im Pazifik bereiten sich schon auf große Veränderungen vor, beispielsweise werden auf den Fidschi-Inseln Dörfer in höher gelegene Gebiete umgesiedelt und die Marshallinseln erwägen, die Insel anzuheben, indem sie Material vom Meeresgrund abtragen und damit die Inseln aufschütten.

Getragen von der Idee, mehr erreichen zu können, wenn die kleinen Inselstaaten zusammenarbeiten, ermöglichen Regionalinitiativen wie der Hub in der Pazifikregion den jeweiligen Mitgliedsländern, besser mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtzukommen.


Regional Pacific NDC Hub

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Focal Point Meetings des Regional Pacific NDC Hub pflanzen einen Baum vor dem Büro des NDC Hub.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Focal Point Meetings des Regional Pacific NDC Hub pflanzen einen Baum vor dem Büro des NDC Hub.

Die von Deutschland (BMZ), Neuseeland (MFAT), Australien (DFAT) und der EU finanzierte Anlaufstelle Regional Pacific NDC Hub (Externer Link) unterstützt die Inselstaaten im Pazifik beim Zugang zu den erforderlichen Daten, Mitteln und Fachkenntnissen für die Umsetzung ihrer NDCs. Sie soll damit zu einer kohlenstoffarmen und klimaresilienten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklung in der Region beitragen. Bei der Durchführung von Maßnahmen spielen neben der GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und dem Global Green Growth Institute (GGGI) die beiden Regionalorganisationen Pacific Community (SPC) und das Secretariat of the Pacific Regional Environment Programme (SPREP) eine zentrale Rolle.

Der Hub unterstützt vierzehn Mitgliedsstaaten (Cookinseln, Föderierte Staaten von Mikronesien, Fidschi, Kiribati, Marschallinseln, Nauru, Niue, Palau, Papua-Neuguinea, Samoa, Salomon-Inseln, Tonga, Tuvalu und Vanuatu). Auf Anfrage dieser Mitglieder bietet er Leistungen an, um folgende Ergebnisse zu erreichen:

  1. Verbesserung der NDC-Planungsprozesse, Politiken, Strategien und Gesetzgebungen
  2. Begünstigende Bedingungen für die NDC-Umsetzung
  3. Beschleunigte Umsetzung von NDC-Maßnahmen und Projektdurchführung
  4. Verbesserte Messbarkeit, Berichterstattung und Prüfbarkeit der NDCs sowie Transparenz der Klimamaßnahmen

Der Hub hat technische Unterstützung bei der Aktualisierung der NDCs von Tonga, Papua-Neuguinea, Vanuatu, Samoa und Tuvalu geleistet. Nauru wurde dabei unterstützt, den nationalen Wasser- und Abwasserentsorgungsplan zu überprüfen, um die Relevanz des nachhaltigen Zugangs zu Wasser herauszustellen und um diesen Zugang für die Bevölkerung zu gewährleisten. Zudem wurden die Salomon-Inseln, die Föderierten Staaten von Mikronesien und Fidschi bei der Ausarbeitung und Weiterentwicklung ihrer Überwachungs-, Berichterstattungs- und Überprüfungssysteme (Monitoring, Reporting and Verification, MRV) unterstützt. Weitere Unterstützung ist für Tuvalu, die Marschallinseln, Tonga, Niue und die Cookinseln geplant.

Stand: 01.11.2023