Blick auf Felder in einer landwirtschaftlich genutzten Region in der Nähe von Johannesburg, Südafrika

Der Beitrag Deutschlands Politische und institutionelle Rahmenbedingungen schaffen

Die Unterstützung der betroffenen Kleinbäuerinnen und -bauern vor Ort ist wichtig. Doch das Bekämpfen lokaler „Symptome“ reicht nicht aus, um Bodendegradation und Desertifikation aufzuhalten. Einzelne Projekte wirken zwar unmittelbar vor Ort, sie müssen jedoch in umfassendere Strategien eingebettet werden, um landesweite volkswirtschaftlich messbare Effekte zu erzielen. Meist sind es überregionale, strukturelle Ursachen, die zur fortschreitenden Zerstörung der Böden führen. Dazu zählt zum Beispiel eine Wirtschafts- und Energiepolitik, die die ökologischen und sozialen Folgen der falschen Nutzung von Böden nicht berücksichtigt.

Deutschland fördert darum in seinen Partnerländern unter anderem den Aufbau dezentraler Verwaltungsstrukturen. Damit werden Gemeinden politisch aufgewertet. Ökonomische Anreize ermöglichen es ihnen, in die nachhaltige Ressourcennutzung zu investieren. Zu den wichtigsten Instrumenten zählt die Einführung von verbürgten Landbesitz- und Landnutzungsrechten. Der Zugang zu Land für Kleinbäuerinnen und -bauern soll dadurch abgesichert und verbessert werden. Denn wenn sie sicher sein können, dass ihr Ackerboden später an ihre Kinder und Enkel übergeht, sind sie stärker motiviert, verantwortungsvoll mit ihm umzugehen.

Maßstab für den Umgang mit Landrechten sind die von der internationalen Gemeinschaft in Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft etablierten „Freiwilligen Leitlinien zur verantwortungsvollen Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten, Fischgründen und Wäldern (Externer Link)“. Das BMZ richtet seine Entwicklungszusammenarbeit an diesen Leitlinien aus und unterstützt deren Umsetzung in seinen Partnerländern, insbesondere in Afrika.

Um die Wirksamkeit der internationalen Unterstützung auf allen Ebenen zu erhöhen, engagiert sich Deutschland außerdem für eine bessere Abstimmung unter den einzelnen bilateralen Gebern.

Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit beraten Expertinnen und Experten die Regierungen der betroffenen Länder bei der Umsetzung der Internationalen Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD). Ziel ist, nachhaltiges Landmanagement und Desertifikationsbekämpfung in den Entwicklungsstrategien der Länder zu verankern.