Wert­stoff­sor­tie­rung in Ägyp­ten

Vom Abfall zur Kreislaufwirtschaft

Abfall ist eine potenzielle Rohstoffquelle, die angesichts globaler Ressourcenverknappung an Bedeutung gewinnt. Werden Abfälle jedoch falsch entsorgt, gefährden sie Umwelt und Gesundheit. Deutschland unterstützt seine Partnerländer dabei, Abfall auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Weise zu vermeiden, zu sammeln, zu verwerten und zu entsorgen.

Weltweit steigen die Abfallmengen rasant an, doch rund zwei Milliarden Menschen haben noch keinen Zugang zu einer geregelten Müllabfuhr. Oft landen Abfälle am Straßenrand, in Flüssen und auf unkontrollierten Deponien oder sie werden unsachgemäß in Hinterhöfen verbrannt. Schlechte Luft, verschmutztes Wasser und verseuchte Böden sind die Folge – und damit Gesundheitsrisiken, klimaschädliche Treibhausgasemissionen und Gefahren für die biologische Vielfalt.

Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung streben die Vereinten Nationen und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ein umweltgerechtes Management aller Abfälle an. Durch Vermeidung, Wiederverwendung und Recycling sollen die Abfallmengen so weit wie möglich reduziert werden. Insbesondere Städte sind dazu aufgefordert, ihre Umweltbelastung durch ein verbessertes Abfallmanagement zu verringern. Auch die Verschmutzung der Meere durch Abfälle vom Festland muss deutlich sinken.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt Partnerinstitutionen dabei, Strategien und rechtliche Regelungen zu erarbeiten sowie entsprechende Strukturen aufzubauen. Außerdem fördert es die Aus- und Fortbildung von Fach- und Führungskräften. Zum Aufbau von Verwertungs- und Entsorgungsanlagen stellt es Finanzierungsinstrumente bereit.

Um die Chancen einer verbesserten Abfall- und Kreislaufwirtschaft zu nutzen, fördert das BMZ Partnerschaften mit der Privatwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und internationalen Initiativen. Dabei achtet das Ministerium darauf, dass auch die Abfallsammlerinnen und -sammler in den Partnerländern einbezogen und ihre Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert werden.


Arbeitsbereiche

Ar­bei­te­rin in ei­nem Re­cy­cling-Zen­trum in Ko­lum­bi­en

Städtische Abfallwirtschaft Interner Link

In einigen Städten Afrikas und Asiens wird sich in den nächsten 15 bis 20 Jahren die Menge der Siedlungsabfälle voraussichtlich verdoppeln. Ohne ganzheitliche Konzepte für die Sammlung, Verwertung und Entsorgung können die Abfallberge kaum bewältigt werden.

Müll am Strand von Co­lom­bo, Sri Lan­ka

Meeresmüll Interner Link

Millionen Tonnen Plastik gelangen weltweit jedes Jahr ins Meer – mit erheblichen Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme, die Fischerei, den Tourismus und die menschliche Gesundheit. Mangelndes Abfallmanagement an Land ist ein Hauptgrund dafür.

Elektroschrott

Elektroschrott Interner Link

Der Verbrauch an Computern, Fernsehern, Mobiltelefonen, Kühlschränken und anderen Geräten steigt weltweit rasant an. In Entwicklungsländern wird der anfallende Elektroschrott oft unter extrem gesundheits- und umweltschädlichen Bedingungen verarbeitet.

Biogasanlage

Abfall und Klimawandel Interner Link

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, bedarf es dringend Verbesserungen im Abfallsektor. Laut Schätzungen können die globalen Treibhausgasemissionen durch eine verbesserte Abfallwirtschaft um etwa 10 bis 15 Prozent reduziert werden.

Ei­ni­ge der glo­ba­len Ent­wick­lungs­zie­le als Sitz­kis­sen bei ei­ner Kon­fe­renz

Abfall als Thema der Agenda 2030 Interner Link

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen enthält Ziele mit Bezug zur Abfall- und Kreislaufwirtschaft.

Elektroschrott auf einem Schrottplatz

PREVENT Abfall-Allianz Interner Link

Abfälle verringern, Schadstoffe beseitigen, Rohstoffe wiederverwerten: Diesen Aufgaben widmet sich die PREVENT Abfall-Allianz. Sie dient als Plattform für Austausch und internationale Zusammenarbeit.