Soziale Situation Bevölkerungswachstum schmälert Entwicklungserfolge

Die soziale Lage in Uganda hat sich seit Anfang der 1990er Jahre deutlich gebessert. Vor allem bei der Armutsbekämpfung und der Reduzierung der HIV-Infektionsrate erzielte die Regierung große Erfolge.

Wasserversorgung in Kinsenyi, einer informellen Siedlung in Kampala

Wasserversorgung in Kinsenyi, einer informellen Siedlung in Kampala

Wasserversorgung in Kinsenyi, einer informellen Siedlung in Kampala

Armut

Der Anteil der Menschen, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben, konnte deutlich gesenkt werden, hat aber während der Covid-19-Pandemie wieder zugenommen: Noch immer müssen rund 40 Prozent der Bevölkerung mit weniger als umgerechnet 1,90 US-Dollar pro Tag auskommen. Von extremer Armut betroffen sind insbesondere Frauen, Bewohner ländlicher Regionen und die Bevölkerung im strukturell benachteiligten Norden des Landes. Dort ist die Armutsrate deutlich höher als im Landesdurchschnitt, weshalb sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit vor allem auf die nördlichen Landesteile konzentriert.

Die deutliche Mehrheit der Bevölkerung hat keinen Zugang zum nationalen Elektrizitätsnetz. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 63 Jahren. Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) steht Uganda auf Platz 166 von 191 Ländern.

Viele Entwicklungserfolge werden durch das hohe Bevölkerungswachstum (2021: 3,2 Prozent) wieder neutralisiert. Die Einwohnerzahl des Landes hat sich zwischen 1998 und 2022 von 22,5 auf 45,9 Millionen mehr als verdoppelt. Uganda zählt zu den Ländern mit der jüngsten Bevölkerung weltweit: 45 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner sind jünger als 15 Jahre – eine immense Herausforderung für das Land. Unter anderem betreten jährlich rund eine Million junge Jobsuchende neu den Arbeitsmarkt. Die deutsche Entwicklungspolitik reagiert auf diese Herausforderung, indem Berufsbildung und Beschäftigungsförderung in allen Sektoren der Zusammenarbeit flächendeckend als übergeordnetes Querschnittsthema behandelt wird.


HIV und Aids

Die HIV-Infektionsrate, die Anfang der 1990er Jahre bei rund zehn Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung lag, wurde durch ein umfassendes Präventionsprogramm der Regierung deutlich reduziert. Nach Angaben von UNAIDS waren in Uganda 2021 rund 5,2 Prozent der 15- bis 49-Jährigen infiziert. Laut Schätzungen starben seit 1982 in Uganda etwa 1,6 Millionen Menschen an Aids.

Stand: 28.03.2023