Der Fluss Kintrishi in Georgien

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Erneuerbare Energien fördern, Stadtentwicklung nachhaltig gestalten

Georgien bekennt sich ausdrücklich zu den international vereinbarten Klimazielen der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und des Pariser Klimaabkommens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Das Land will seinen Treibhausgasausstoß deutlich verringern. Dabei spielt der Energiesektor eine wichtige Rolle. Bereits heute gewinnt Georgien bis zu 70 Prozent seines Stroms aus Wasserkraft.

In den vergangenen Jahren wurde mit deutscher Unterstützung die Leistungsfähigkeit der georgischen Energiewirtschaft bereits erheblich verbessert. Das BMZ unterstützt die Energiesektorreform in Georgien seit 2018 über die KfW Entwicklungsbank mit einem Kredit von bislang 199 Millionen Euro in Zusammenarbeit mit der französischen Entwicklungsbank AFD sowie der EU und berät die georgische Regierung bei der Erfüllung ambitionierter Klima- und Energieziele.

Windpark in der Atacama-Wüste, Chile

Als Ergebnis der Energiesektorreform konnten zentrale Gesetze und nationale Entwicklungspläne, zum Beispiel zur Energieeffizienz oder zum Aufsetzen eines Energiemarktes, auf den Weg gebracht werden. Die Zusammenarbeit konzentriert sich nun auf die Steigerung der Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden, die Förderung regenerativer Energien sowie die Verringerung von Stromübertragungsverlusten.


Kommunale Infrastruktur modernisieren, neue Verkehrskonzepte entwickeln

Wohn­haus in Al­gier, Al­ge­ri­en

Zweiter Schwerpunkt des deutschen Engagements in diesem Kernthema ist die nachhaltige Stadtentwicklung. Die zunehmende Urbanisierung und die zugleich unzureichende Planung von notwendiger städtischer Infrastruktur haben zu einem jahrzehntelangen Investitionsstau in den georgischen Kommunen geführt. Die Trinkwasserversorgung sowie die Abwasser- und Abfallentsorgung sind in weiten Teilen des Landes unzureichend, ebenso wie die bestehende Mobilitätsinfrastruktur.

Im Mittelpunkt der deutsch-georgischen Entwicklungszusammenarbeit in diesem Bereich stand über viele Jahre die Erneuerung und Erweiterung der gesamten Trinkwasser- und Abwassersysteme der Hafenstadt und zweitgrößten Stadt des Landes, Batumi, einem wichtigen regionalen Reiseziel am Schwarzen Meer. Rund 230.000 Menschen profitieren dort inzwischen von einer verlässlichen Versorgung mit sauberem Wasser. Der unter anderem daraus resultierende enorme Anstieg der Touristenzahlen in Batumi trägt zur Sicherung von 60.000 lokalen Arbeitsplätzen bei.

Recyclingzentrum in Ghana

Um das Abfallaufkommen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, fördert das BMZ über die KfW Entwicklungsbank außerdem den Aufbau einer funktionierenden Abfall- und Kreislaufwirtschaft.

Darüber hinaus werden in der georgischen Hauptstadt Tiflis sowie in kleinerem Umfang in Batumi neue Ansätze zur klima- und umweltfreundlichen urbanen Mobilität entwickelt. Schwerpunkte hierbei werden innovative Systeme zur effizienten Verkehrsleitung, der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und die Förderung des Rad- und Fußverkehrs sein.

Stand: 08.06.2022