Albanien Auf dem Weg in die Europäische Union
Seit 1990 hat sich Albanien von einer stalinistischen Diktatur in eine parlamentarische Demokratie gewandelt. Im Land besteht ein politischer und gesellschaftlicher Grundkonsens im Hinblick auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft, NATO-Mitgliedschaft (seit 2009) und eine auf Verständigung ausgerichtete Regionalpolitik. Das wichtigste außenpolitische Ziel Albaniens ist die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. 2014 wurde dem Land der EU-Kandidatenstatus verliehen.
Zu den dringlichsten innenpolitischen Aufgaben zählen die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen vor allem in den ländlichen Regionen. Eine schlechte Infrastruktur, mangelhafte öffentliche Dienstleistungen und fehlende wirtschaftliche Perspektiven sorgen dafür, dass vor allem junge Menschen aus ländlichen Gebieten in die Städte oder ins Ausland abwandern.
Entwicklungszusammenarbeit
Albanien war 1988 das erste Land in Südosteuropa, in dem sich die Bundesrepublik Deutschland entwicklungspolitisch engagierte. Übergeordnetes Ziel der Zusammenarbeit ist, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Ein wirkungsvolles Instrument dafür ist die Heranführung des Landes an EU-Standards. Die deutsch-albanische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich dazu auf die Schwerpunkte Energie, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallmanagement sowie eine nachhaltige und soziale Wirtschaftsentwicklung.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Albanien
Für die Entwicklungszusammenarbeit mit Albanien hat die Bundesrepublik für die Jahre 2018 und 2019 147,9 Millionen Euro an Darlehen und Zuschüssen für die finanzielle Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 20,5 Millionen Euro für die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bereitgestellt. Zusätzlich wurde im Rahmen der Regierungsverhandlungen 2018 ein Förderkredit über 150 Millionen Euro zur Reform des Energiesektors vereinbart. 100 Millionen Euro stellt die KfW (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bereit, 50 Millionen Euro kommen von der französischen Entwicklungsagentur AFD.
Die deutsch-albanische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
- Energie
- Trinkwasserversorgung / Abwasserentsorgung / Abfallmanagement
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (inklusive berufliche Bildung)
Albanien ist außerdem in zahlreiche länderübergreifende Regionalvorhaben des BMZ eingebunden. Beispiele dafür sind die offenen Regionalfonds zu den Themen Außenwirtschaft, Energieeffizienz, kommunale Dienste, EU-Integration und Biodiversität.