Schulung von Näherinnen und Nähern in Bangladesch

Deutsches Engagement Dialog mit den Partnerländern führen

Das BMZ fördert die Einführung und Anerkennung von Umwelt- und Sozialstandards in den Kooperationsländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Im Bereich der Textilproduktion gibt es entsprechende Programme zum Beispiel in Bangladesch, Pakistan, Kambodscha, Ghana und Äthiopien. Unter anderem werden die Regierungen dieser Länder bei der Ausgestaltung der Arbeits- und Umweltgesetzgebung beraten.

Damit die Kernarbeitsnormen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) in der Textilbranche besser eingehalten werden, fördert Deutschland gezielt den Dialog zwischen Arbeitgeberschaft und Arbeitnehmerinnen und -nehmern. Gemeinsam sollen sie Probleme erkennen und Lösungen entwickeln. Damit Beschäftigte ihre Interessen wirksam vertreten können, unterstützt Deutschland die Bildung von Gewerkschaften und Verbänden und fördert die Aus- und Weiterbildung gewerkschaftlicher Fachkräfte.


Bangladesch

Allein in Bangladesch wurden seit 2010 mehr als 380.000 Menschen auf Fach- und Managementebene durch Aufklärungskampagnen sowie Aus- und Fortbildungsangebote unterstützt. Gemeinsam mit der ILO berät das BMZ das bangladeschische Arbeitsministerium beim Ausbau der sozialen Absicherung: Im Rahmen eines Pilotprojekts soll erstmals in der Geschichte des Landes eine Unfallversicherung für den Textil- und Ledersektor aufgebaut werden.

In Reaktion auf den Einsturz der maroden Rana-Plaza-Textilfabrik mit mehr als 1.000 Toten im Jahr 2013 schlossen Markenunternehmen, Einzelhändler und Gewerkschaften ein Übereinkommen zu Brand- und Gebäudesicherheit in Textilbetrieben in Bangladesch (Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh (Externer Link)). Etwa 190 in Bangladesch produzierende Unternehmen haben das Abkommen unterzeichnet. 2021 wurde es durch den neu geschaffenen Ready-Made Garment Sustainability Council (Externer Link) (RSC) ersetzt. Das Kontrollgremium führt die vor Ort geschaffenen Strukturen für Sicherheitsüberprüfungen von Textilfabriken fort und wird durch das BMZ unterstützt.

Pakistan

Seit 2014 unterstützen mehrere Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit lokale Unternehmen und staatliche Behörden in Pakistan bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und beim Schutz natürlicher Ressourcen.

2019 wurde eine gemeinsame Erklärung von Ministerien, Behörden und der Textil- und Modeindustrie unterzeichnet, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu verbessern. Seither wurden in einem gemeinsamen Dialog Lehrpläne für die Erstqualifizierung von Arbeitsinspektorinnen und -inspektoren sowie für die Qualifizierung betrieblicher Sicherheitsfachkräfte entwickelt und umgesetzt.

Vietnam

Das BMZ unterstützt seit 2021 das Ministerium für Arbeit und Soziales in Vietnam bei der Überarbeitung des Verhaltenskodex zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Außerdem wird ein Handbuch zum Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erstellt.

Äthiopien

In Äthiopien wurde die Umweltschutzbehörde dabei beraten, einen nationalen Standard für die nachhaltige Verwertung von Klärschlamm zu entwickeln, der nun landesweit umgesetzt wird. Außerdem unterstützt das BMZ die äthiopische Investitionskommission dabei, ein Handbuch zu effektiven Beschwerdemechanismen für Industrieparks zu entwickeln.

Stand: 25.04.2023