Sambia: Harison und Sarah Mbao sind Vertragspartner von COMACO (Community Markets for Conservation). Das gemeinnützige Unternehmen kauft die Erdnussernte der kleinbäuerlichen Familien zu einem fairen Preis auf.

Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ Grünes Innovationszentrum Sambia

Das Hauptnahrungsmittel der Menschen in Sambia ist Mais. Durch den starken Fokus auf die Maisproduktion ist insbesondere die Ernährung von armen Bevölkerungsgruppen und in ländlichen Regionen wenig divers. Diese einseitige Ernährung führt dazu, dass ein großer Teil der Bevölkerung unter den gesundheitlichen Folgen chronischer Mangelernährung leiden.

Was ist innovativ?

Erdnüsse vom Feld in den Handel: Das gemeinnützige Unternehmen COMACO (Community Markets for Conservation) kauft die Erdnussernte der kleinbäuerlichen Familien auf, röstet sie oder verarbeitet sie zu Butter und bringt sie in den Handel. Je umweltfreundlicher die Produktion ist, desto mehr Geld erhalten die Bäuerinnen und Bauern für ihre Ernte.

Joghurt unter eigener Marke: Die Genossenschaften der Milchbäuerinnen und -bauern verarbeiten einen Teil der angelieferten Milch selbst zu Trinkjoghurt und entwickeln eine eigene Marke. Das Produkt ist bereits in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu haben.

Kleiner Baum mit großer Wirkung: Zehntausende Kleinbäuerinnen und -bauern im Osten Sambias haben in den vergangenen Jahren Gliricidia-Bäume auf ihre Felder gepflanzt. Der kleinwüchsige Baum führt dem Boden Stickstoff zu und seine Blätter sind guter Dünger. So macht er ausgelaugte Böden wieder fruchtbar und bietet Erdnuss- und Sojapflanzen Schutz vor der Sonne.

Unsere Ziele

  • Steigerung von Produktivität und Einkommen bei insgesamt 70.000 kleinbäuerlichen Betrieben um 16 und sechs Prozent (Erdnuss), 25 und 15 Prozent (Milch) sowie 30 und 20 Prozent (Soja)
  • 430 zusätzliche Arbeitsplätze
  • Aus- und Fortbildungen für 120.000 Kleinbäuerinnen und -bauern

Wege zum Erfolg: Erdnussbutter in Bioqualität

Schon am frühen Morgen stehen rund 20 Männer vor dem Tor der Lebensmittelfabrik von COMACO im Gewerbegebiet von Chipata, im Osten Sambias. Sie warten auf einen Job. Fast jeden Tag gibt es Lastwagen voller Säcke mit Soja oder Erdnüssen zu entladen. Das schaffen die knapp 80 fest angestellten Arbeitskräfte in der Produktion nicht allein. „Wir bezahlen ein gutes Drittel mehr als den Mindestlohn“, sagt Chisanga Shula, der Produktionsmanager.

Am Rande des zweitgrößten Wildparks des südostafrikanischen Landes fördert das gemeinnützige Unternehmen COMACO landwirtschaftliche Aktivitäten der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die mit dem Schutz von Tier- und Pflanzenwelt vereinbar sind. Die Lebensmittelfabrik verarbeitet die Produkte eines Netzwerks von rund 130.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Das hat die Ernährungsbasis der Familien verbessert und ihre Einkommen seit Projektbeginn bereits um 20 Prozent gesteigert.

Unter der eigenen Marke „It's Wild“ vertreibt COMACO diese Produkte unter anderem an zwei große Supermarktketten im Land, in denen die wachsende Mittelschicht Sambias einkauft. Außerdem bietet COMACO sie verpackungsfrei und umweltfreundlich zu erschwinglichen Preisen in kleinen lokalen Marktläden namens „Green Market Shops“ an, in denen insbesondere ländliche Erzeugergemeinschaften günstig einkaufen können. Vor allem Erdnussbutter wird hier stark nachgefragt. „Um die rasant steigende Nachfrage bedienen zu können, müssen wir dringend in eine effizientere Produktion investieren“, erklärt Chisanga Shula. Dabei unterstützt ihn das Grüne Innovationszentrum ebenso wie bei Schulungen neuer Bauerngruppen.


Bu­ku­ra Agri­cul­tu­ral Trai­ning Cent­re in Ke­nia: Bäue­rin­nen er­hal­ten per SMS In­for­ma­tio­nen über das Wet­ter.
Marktstand in Mekelle, Äthiopien, mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln, die zum Kauf angeboten werden. Im Hintergrund steht eine Waage mit zwei leeren Waagschalen.
Flagge von Sambia

Stand: 10.05.2023